Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

111. Kap. III. Zeitr. 
Zöglinge d. Caracci u. and. Auswärt. 
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ilnheischig, wollte aber keine Copie an Ort und Stelle davon 
machen, weil ihm dies mehr eine Schüler- als Meisterarbeit 
(liinkte. Also ward Annibal Caracci damit beauftragt, wel- 
cher mit seinem Bruder A gostino dies grosse Werk in meh- 
rern Stücken abnialtc, die jetzt auf Capo di Monte 2) sind; und 
nach deren Leitung malte Aretusi 15,87 das neue Bild. Die- 
Ser Erzählung hat Affe den 1586 von Aretusi geschlossenen 
Vertrag entgegengesetzt, worin er sich verbindet, „diese ge- 
krönte Madonna meisterlich zu copireng" wogegen ihm Unter- 
llalt „für einen Gesellen" versprochen wird, „der die Cartons 
Zubereiteg" was auf Annibale nicht passt, der, nach der Ge- 
schichte, 1586 bereits Meister war. Was von dieser That- 
Sache und den Cartons, uwelche gewöhnlich dem Annibalc 
zugeschrieben und seiner würdig geachtet werden, zu denken 
Sei, quaerere distuli, nec seife fas est omnia (Homt). Nur 
soviel sage ich: nachdem Annibalc 1580 mehrere Monate 
Coreggio studirt und copirt hatte, betrachtete er von Zeit 
zu Zeit diesen Styl immer wieder, und machte sich ihn da- 
durch immer mehr zu eigen. Damals malte er denn auch für 
die Kapuziner in Parma. eine Pieta, welche der in S. Giovanni 
am aller-nächsten kommt, und Herzog Ranuccio bestellte einige 
Bilder bei ihm, die jetzt in Neapel sind. 
Der Herzog liebte die Kunst sehr, wie die Wahl seiner 
Künstler beweiset, unter welchen Lionello Spada, Trotti, 
Schedoni, Gio. Sons waren, ein geschickter Figurenmaler 
und noch besserer Landschafter, der, nach Orlandi, in Parma 
gelernt, in Antwerpen sich vervollkommnet haben soll. Auch 
Ribera scheint-er geachtet zu haben. Dieser hatte in S. 
Milria Bianca eine jetzt niedergerissene Capelle gemalt, welche 
man, nachS caramuccia, für Coreggisch ansprechen möchte 
und die wol in Lodovico Caracci selbst Eifersucht wecken 
iiiülmte (Letlijllilf. T. I, f. 211). Der grösste Ruhm aber des 
eßrzogs und seines Bruders, des Cardinals, war, dass sie die 
afncci schätzten und beauftragten. Wären sie auch nur 
am Hofe so geachtet und belohnt werden, uie sie verdienten; 
aber die Geschichte meldet hierüber Kliigliches, was Hofschran- 
  
Copien 
 2) Dort, dnchvwol in Neapel, sah ich diee 
Jßllt dort neuerer Künstler Bilder aufgestellt. 
nicht, 
Q. 
Es sind
	        
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