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Oberitalien.
Die Schule zu Parma.
zeigt man noch von ihnen; aber das Auge verweilt nicht da-
bei, von bessern Gegenständen in der Nähe umgezogen.
Um dieselbe Zeit malte ein anderer Unterthan in Piacenza,
seiner Vaterstadt, Namens Giulio Mazzoni, Schüler Da-
niels von Volterra, in dessen Leben er von Vasari sehr
gelobt wird. Im Dom sind die Evangelisten von ihm; seine
Decke inS. M. di Campagna ist von einem andern Künstler
aufgemalt. Verständnis der Perspective von unten nach oben
hatte er in Daniels Schule nicht gelernt und fehlte dagegen;
sonst war er sehr verständig.
Dritter
Zeitraum.
Parmesaner Zöglinge der Caracci und anderer
tigen bis zur Stiftung der Akademie.
Auswär-
Als iru Jahr 1570 die besten Coreggisten alt geworden
oder gestorben waren, wich allnrälig die parmesaner Schule der
bologner. "Absicht und Zufall bewirkten dies auf folgende
Weise. Im Dom sollte eine Kapelle gemalt werden; die Arbeit
war Rondani und Parmigianino aufgetragen, aber meh-
rerer Umstände wegen so lange verschoben werden, dass mm
beide Maler gestorben waren. Orazio Saurmachini aus
Bologna ward versehrieben, befrledigte das Publicum und lernte,
wenn ich nicht irre, dort viel aus Coreggirfs Mustern, wel-
chem er mehr als ein anderer Belogner jener Zeit ähnelt
In demselben Dorn malte Ereole Procaceini. Nicht lauge
darauf berief auch Herzog Ranuccio den Cesare Aretusi
aus Bologna zu seinenr Hofmaler, der, wie wir schon erzählten,
die-Tribune in S. Giovanni aufmalte. Das Chor zu verlängern,
sollte die alte Tribune weggerissen, was aber Coreggio da-
ran genralt hatte, genau auf der neuen wiederholt werden; ein
Beispiel, das überall, wo die Kunst geachtet wird, zum Gesetz
werden sollte! Aretusi, erzählt Maivasia, machte sich dazu
I) Dies Aehneln Yist doch nur das eines in Ißeinem schiefgegchliife-
neu Spiegel verzerrten Bildes von dem, der sich darin spiegelg, Q.