Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Die Schule zu Panna. 
mehr durch Lehre, als Beispiel geniitzt haben soll. Er erwähnt 
nur ein Wandbild zu Vito bei Sora von ihm, wohiir ihn Zuc- 
caro als Gehiilfen mitnahm; und er scheint ihm kein anderes 
Lob zu ertheilen, als dass er von Coreggio undlParmi- 
gianino hinlängliche Weichheit im Malen gelernt habe. Er 
mag wol eher Handlanger, als Gehülfe Coreggiois gewesen 
seyn und ich verxnuthe, dass Vasari von ihm einige Nach- 
richten iiber C. hatte, insbesondere die von der Sparsamkeit, 
welche nicht zu glauben, oder doch wenigstens zu erdiehteix 
der Geschichtschreiber gewiss keinen Grund hatte. Ein besse- 
res Stück dieser Schule, glaube ich, war ein M. Torelli, den 
Resta in der mailiinrlischen Handschrift nennt, und nebst 
Rondani das Helldunkel in S. Gio. zu Parma arbeiten lässt, 
vielleicht als Gehülfen Coreggirfs, dem auch diese Arbeit 
bezahlt wurde, Wenigstens nach seinen Zeichnungen. Ratti 
sagt noch überdies, er habe mit vieler illeisterschaft den ersten 
Kreuzgang dieses glücklichen Klosters gemalt. 
Die nun Folgenden haben jetzt alle mehr oder weniger 
Ruf in Italien; aber nicht von Allen ist gewiss, dass sie von 
Coreggio unterrichtet worden, und nicht Alle folgen ihm auf 
dieselbe Weise. Einige sind wie verzagte Schwimmer, die sich 
nicht gar weit von ihren Meistern entfernen mögen; andere 
wieder fürchten ihm zu nah zu kommen, als wollten sie zei- 
gen, dass sie schon auch erfahren im Schwimmen seien. Zu 
den Erstem gehört Franc. Maria Rondani. Er arbeitete 
mit Coreggio in S. Giovannir und ihm hauptsächlich schreibt 
man eine Grotteske innerhalb des Klosters, angeblich aus An- 
tonio's Schule, zu; wiewol einige Kinder darin von des Mei- 
sters Hand zu seyn scheinen. Doch pflegte Rondani in ein- 
zelnen Figuren ihm recht wohl nachzumalcn. Ausser der Kirche 
der heil. Maria Magdalena malte er eine Madonna, die man Co- 
reggio zuschreiben würde, wenn die Geschichte nicht wider- 
spriiche. Und sein Bild bei den Ereniitanern,'die beiden Hei- 
ligen Augustinus und Hieronymus, ist auch {so Coreggisch. 
dass man es unter die besten in Parma rechnet. Die Gross- 
heit des Meisters aber hat er nicht erreicht, ja er wird viel- 
mehr des Ueberfleisses und der Kleinliclikeit in den Bciwerkcn 
bezichtigt, was man an seinem Wandbilde in einer Capelle dcS 
Doms Seher! kann, und gewöhnlich auch an seinen übrigen
	        
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