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Oberitalien.
Die
Schule
Zll
Parma.
scheint er auch die Plastik gelernt zu haben, welche dallnals
dort in grosser Blüthe stand; daher er auch mit Begarelli
jene Gruppe der Pietä in S. btlargherita arbeitete, deren drei
schönste Figuren dem Coreggio zugeschrieben werden. Auch
nur in dieser gebildeten Stadt, glaube icb, legte er den Grund
einer tüchtigen Bildung, die aus seinen Werken hervorleuchtet,
wo er in; der Perspective hinlänglich Geometer, in den Bau-
werken Baukünstler, in den heitern und lieblichen Erfindungen
Dichter scheint. Die Geschichtschreiber schicken ihn, nachdem
sie dies alles in seinem ersten Style gesehen, nach Mantua in
die Schule des Andrea Mantegna; aber die neue Entde-
ckung. dass Andr ea 1506 gestorben, widerlegt diese Annahme.
Doch ist es mir sehr wahrscheinlich, dass er diesen seinen er-
sten Styl aus Andrea's in Mantua übrigen Arbeiten geschöpft
habe; und dafür kann ich mancherlei anführen. leh habe weit-
läufig über die Victoria, Mantegnam vorzüglichstes Bild, ge-
sproehen; davon findet man in mehrern Werken Coreggiws
Nachahmungen, die augenschcinlichste im heil. Georg der Dresd-
ner Gallerie. Man bewundert Cuoreggifs ausgesuchten Ge-
schmack in Leinwand, Auftrag und Vollendung, ohne zu wis-
sen, woher er ihm gekommen; aber er erklärt sich, wenn man
ihn von Andrea's Mustern ableitet, der, wie wir an gehöri-
gem Orte bemerkten, hierin es Allen zuvorthat. Erwiigt man
ferner die Anmuth und Heiterkeit in Coreggio's Composi-
tionen, die er durch eine Art Regenbogenfarben, Verkiirzungen
und Fernungcn, eine! Menge lebhafter Kinder, Früchte und an-
derer angenehmer Gegenstände erreicht, so frage: ich, oh sein
neuer Styl nicht ein Vorschritt und eine Vollendung des Man-
tegnaschcn ist, wie Raffael und Tizian Perugincfs
und Gio. Bcllini's Styl förderten und vollendeten 8,?
gelungen. Pungiieoni führt ja selbst Beweise an, dass Bianchi
(erst 1510 starb. Vol. II. p. 13. Q.
8) Die Heilerkeit des Colnrits könnte Goreggio allerdings aus
den Werken des M antegnn. oder dessen Sohnes F rnneesco Un-
lerrichte geschöpft haben; allein von jenes KTerks edler und duch
heilrer Griisse, dem einfach suhönnen Slyl in Fornucn lind Umrissen,
ist denn doch keine Spur in Goreggioäsz lßlalereieiu. Das Herr-
liche seiner n'en-Ire beruht auf ganz. andern Idigenschaflun , nuf einer
fßSl isinliißßiwll FTÖiÜiCilÄPil lllld einer im besten Sinne verstandenen
Emplindsumkeit (Sensibitiliit). Q.