III. Kap.
Zeitraum.
Erster
Die Allen.
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Als um 1260 die Taufeapelle fertig war, wurde sie mit jenen
Gemälden verziert, die man jetzt als eines der schönsten Denk-
iuale Olreritaliens in nlterthümlicher Manier ansehen kann. Die
Gegenstände sind die damals gewöhnlichen; der. Styl ist weni-
ger eckicht und geradlinig, als der der griechischen Musivarbei-
ter, und hat etwas Ureigenes in der Bekleidung, Verzierung
und Composition; vor allem aber zeigt er ein seltenes Verfah-
ren in Vergoldung und Farben, die sich trotz fünf Jahrhunalew
len sehr gut gehalten haben.
Nach diesem Jahrhundert fehlt es nie-in: an Gemälden aus
dem vierzehnten, bald
ten in Piacenza und
mit, bald ohne Angabe, an
Parma. Die zu Piaceuza
mehrern
sind in
Kirche und dem Kloster der Prediger; das bcsterhaltene aber
ist ein Bild in S. Antonio Pvlartire, Scencn aus dem Leben des
Kirchenheiligen, kleine, sehr verständig hingesctzte und. so. he-
kleidete Figuren, dass man so zu sagen landschaftliche und
urtseigene 'l'rachten sieht. Parma hat einige aus derselben Zeit;
und in S. Francesco müssen einige von etwas gehildeteremSQyle
Bartolonnnneo Grossi, oder seinem Eidam iiosehi zuge-
sprochen werden, welche 1462 dort malten. Später als diese
war ein Lodovico da Parma, Schüler Future-in's, dessen
im Style des Illeisters gehaltene Madonnen leicht in Parmn zu
erkennen sind; und ein Cristofero Caselli, nicht Ca-
stelli, wie Vasari ihn nennt, oder Cristoforo P armense,
den llidolfi unterGian. Bellinois Schülerin erwähnt. Er
malte ein sehr schönes Bild im Saale der Conserziali, mit der
Jahresaugahe 149i). Sehr lobt ihn Grappaldo in dem Buche
de [Jarlibus uedimra, und empliehlt neben ihm hlarmitta, von
welchem uns kein sicheres Bild übrig ist; er muss aber wenig-
stens als Meister des Parmigianino erwähnt werden, Zu
diesen setze man Alessanrlro Araldi. a), auch Bell-inPs
Schüler, von welchem eine Verkündigung mit seinem Namen bei
den Karmelitern und andere Bilder in mehren-n Kirchen sind;
ein guter Maler in der sogenannten alterthüxnlich neuen Maxiier.
2) Von diesem Meister ist- auch eine Vermählung der heil, Jung-
Trau in der unterirdischen Kirche des Doms zu Fauna, auf welchem
(ienxiilxlu die Jahrzuhl 1450 sich belindet. Die llzuuptgruppe hat grosse
Aehnlichkeit mit dem Bilde der Vermählung der heil. Jungfrau van.
Buffßel. Q. '