Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

294 
Oberitalien. 
Die Schule zu Parma. 
Künste erfinden, noch über die Gränzen ihres Naturtriebes hin- 
austreiben können; nichts verehrten die Alten mehr; daher 
Virgil in den elysäischen Feldern uns die Erfinder mit weissen 
Binden um das Haupt darstellt, in Verdienst und Stellung vor 
allen gemeinen Schatten ausgezeichnet. 
Drittes 
Kapitel. 
Die 
Schule 
ZU 
Parma. 
Erster 
Zeitraum. 
Die 
Alten. 
zunächst an die modeneser Schule stelle ich die von Parma 
und seinem Gebiet, und gern Verbände ich sie wol gar, wie 
Andere gethan haben, wenn ich nicht nebst der Gebietsverschie- 
denheit auch noch eine Geschmaeksversehiedenheit bemerkte, in- 
dem, wie ich schon sagte, in der ersten die Nachahmung Raf- 
faels durehgreifend war, in der zweiten die des Coreggio. 
Dieser ist Stifter der parmesaner Schule, worin er mehrere Ge- 
schlechtsreihen hindurch so treue Anhänger hatte, dass sie auf 
gar keine andern Muster, als ihn, sahen. In welchem Zustande 
er Parma fand, als er dahin kam, zeigen die in der Stadt zer- 
streuten alten Bilder, die ganz gewiss keinen mit den übrigen 
Städten in Italien Schritt haltenden Fortgang in der Malerei 
beweisen. Nicht zwar, als hätte Parma nicht auch früh schon 
Sinn für die Zeichncnkünste gehabt. Im zwölften Jahrhundert 
blühte dort Benedetto Antelani, von welchem im Dom ein 
Basrelief, die Kreuzigung U. H., aufbewahrt wird; ein zwar 
rohes Werk, dem aber doch von jener Zeit an bis auf Gic- 
Pisano kein Bildwerk gleichkommt. Von der Malerei hat der 
berühmte P. Affö sehr anziehende Nachrichten aus gedruckten 
und handschriftlichen Chroniken gesammelt, welche beweisen, 
dass man in Parma vor 1233 Bilder und Geschichten malte  
I) Diese Nachrichten: befinden sich theils in Pnrmigianinom 
Leben, lheils in einem witzigen Werkchen: i! Parmig-iano servilur di 
yiazäß- Einige andere habe ich Inündlich von ihm. b.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.