Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Schule. 
V enediger 
Es hat mehrere Abtheiimxgen; die wiirdigstc Stelle nimmt der 
heil. Hieronymus ein, um ihn her sind andere Heilige. Hier 
und du ist es naehgebessert; was aber noch ursprünglich darin 
ist, macht dem Maler Ehre. Es hat Ausdruck, Farbe, beson- 
ders Fernung, wodurch er einer der Treiilichsten jener Gegend 
ist._ Oberwiihntes Bild bestellte die Familie Lazara bei ihm, 
welche den 1449 geschlossenen Vertrag und die 1452, als es 
beendet war, quittirte Rechnung hat. Der Maler unterzeichnet 
Francesco Squarcione; wonach Vasari zu berichtigen 
ist, der, in der Namenangabe der Venediger immer unglücklich, 
ihn Jacopo nannte; ein Irrthum, der sich auch in die Kunst- 
wörterbücher fortgepilanzt hat! Ausserdem sind in einem Klo- 
ster des heil. Franz des Grossen einige Scenen aus des Heili- 
gen Leben in grüner Erde, aus seiner frühesten Zeit. Man 
hält sie mit vielem Grunde für sein WVerk, doch nicht ohne 
Mitwirkung seiner Schule; denn es ist mehr und weniger Gu- 
tes darin. Sie befanden sich neben einigen andern von ihm, 
ebenfalls in grüner Erde, die aber zu Algarotti1s Zeiten 
untergingen und in einem sehr gelehrten Briefe von ihm be- 
dauert werden. lhrStyl ist ganz dieser Schule gemiiss: Schlank- 
heit der Figuren, festgeheftete Falten, Verkürzungen, die in je- 
ner Zeit nicht eben gewöhnlich waren, und unreife Versuche, 
dem griechischen Style zu nahen.  
Wenn man nun von Padua nach Deutschland hingeht, 
so findet man im Trevisanischen und in Friaul unbenannte 
Gemälde, welche diesem Zeitraume anzugehören scheinen; 
so fern sind sie_ noch von der bessern Behandlung, die 
wir bald beschreiben werden. In Treviso ist mitNamen be- 
kannt Antonio, der in S. Niccolö den heil. Christoph in 
Riescngrösse verständig naalte; und Liberale da. Campo, 
Verfertiger eines Krippenbildes im Dom. Besser als sie musste 
Giorgio aus Trevigi seyn, wenn Rossetti die Wahrheit 
sagt, der ihn 1437 den berühmten Thurm mit der Uhr malen 
lässt. In der Treviser Mark sind noch mehr oder weniger 
gute Bilder aus dem 15. Jahrhundert zerstreut, besonders in 
Serravalle. Diesen Namen führen in Italien mehrere Oerter von 
den sie umfriedenden Bergen; dieser aber ist der grüsstevon 
allen, eine reiche und ziemlich zierliche Stadt, wo Tizian bei 
einem Schudegersohne alljährlich etliche Monate zu seinem Ver-
	        
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