lll.
Zeitraum.
Die
Diodeneser
des
17'. Jahrhunderts
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pllyr aussehen und mit einer spltzennrtigcn Hülle , gleich Al-
tnrtüclicrn, auf dem Grunde Denklnünzcn mit artigen Figuren.
Nicht minder vollendet in seiner Art ist das Denkmal eines
gewissen Ferrari im Dom, wo der lllarmur dergestalt nach-
gemacht ist, dass ein gebildeter Reisender ein Stückchen ab-
bruch, um sich von der Wahrheit zu überzeugen. In Privat-
häusern sind von Gavignani dargestellte Bilder; ein zierlich
gearbeitetcs, der Raub der Proserpina, ist dem Adv. Cubassi
zugehörig.
Schüler der Griffoni waren ferner Leoni, der in Cre-
mona lebte und zwei schöne Schränke des herzegl. modencsel-
blnseums arbeitete; Paltroxlieri und Mazzelli, welche diese
Kunst in liomagna verbreiteten, wo sie jetzt vorzüglich blüht.
Man sieht dort Altiire, welche durch ihre -Farhe das Auge und
durch biarnxorlcälte die Hand täuschen. Aber der beste Schüler
der G riffoni war der Priester Gio. blasse, der nebst Gio."
Pozzuoli in seiner Vaterstadtnmd den Umgebungen, Gna-
Stalla, Novellara und anderwiirts Wunder that. Er versuchte
Sich mit wundcrsamem Glück in Fernungen, Gärten, besoudixrs
aber Bauwerken, und bildete Altartisehchen und Decken, die
das Höchste der Kunst erreichen. Wns Rom Grossartiges hatte,
war immer der liebste (icgenstand seiner Ansichten, wie die
Giebelseite, die Süulenreihe, der Freiplatz des Vaticans. Der
Herzog von Guastalla scheint diese Arbeiten sehr geliebt zu
haben; für ihn wurden die beiden Tischehen gefertigt, die T i-
rahosehi als bei D. Alherto Pio befindlich nnfiihrt, und die
vielleicht Mnssafs llleisterwrerk waren. Nichts befremdete mich
nlehr in jenen Gegenden, als dergleichen Arbeiten fast in jeder
Kirche verbreitet z-u sehen; und es wäre zu wünschen, dass
dergleichen Frauenglasbailtexr häufiger würden, du sie doch iliexu
sehr tauglich sind. Auch Figuren setzte er hinzu; der Rlllml
Sie zu vervollkommnen gebührt Florenz, wovondllh. I. S. 237
gesprochen werden. liicr bemerke ich nur noch, dass nach
dem Wettstreit der Plastik mit der Sculptur, des Hoizschnittcs
mit der Zeichnung, dies schon die dritte Erfindung in einem
nicht gar grossen Staate ist. Danach kann man dessen gute
Köpfe würdigen lernen. Nichts beehrgeizt der hlensch nlehr, als
lllß Erlimlung neuer Künste: nichts macht sieiner Vernunft luchr
Ehre und unterscheidet ihn mehr von den 'l'hieren, welche keins