S274
Überimlien.
M odeneser
Schule.
dische Stadt lernte eher als Modena Raffaels Styl kennen,
keine italische liebte ihn so, noch brachte sie mehr tüchtige
Anhänger desselben hervor. Von Pellegrino aus lllodena
habe ich schon Th. I. 8.396 berichtet; er wird in Lancillot-
ties Chronik degli Aretusi, alias de' dlunari genannt. Er
hatte sich in der Vaterstadt gebildet und 1509 daselbst das
Bild gemalt, Welches jetzt in S. Giovanni sehr gut erhal-
ten und Zeuge seiner Geschicklichkeit ist, auch ehe e; zu
Rnffaelts Schule überging. In dieser aber wuchs er so,
dass der grosse.Meister elbsl: ihn in den Süulenhallen des
Vatiean zum Gehiilfen brauchte; auch andere Bilde;- malge er
in Rom, bald mit Perino del Vaga, bald allein. Einige
in S. Giacomo (legli spagnuoli hatten Figuren von lieblichem
und wahrhaft Raffaelschem Ansehen, wie Titi erzählt,
welcher das unverständige Aufmalcn derselben beklagt. Besser
als in Rom lernt man ihn in seiner Vaterstadt kennen, beson-
ders in S. Paolo, wo eine Geburt U. H. durchaus die Anmuth
des Urbiners athmet. Dieser Unglückliche hatte einen Sohn,
der wegen eines Mords von den Verwandten des Ermordeten
gesucht ward, und als sie den Vater fanden, wendeten sie ihre
Wuth gegen ihn und ermordeten ihn; ein trauriger Vorfall, der
sich im Jahre 1523 zutrugl Ein anderer Sohn von ihm ist nach
TiraboschPs Vermuthung der Cesare di Pellegrino
Aretusi, der von vielenrSchriftstellern Modenese genannt
wird, weil er in Modena. geboren war, von andern ein Bolo-
gner, weil er in Bologna lebte und Bürger war. Der, von W91-
chem wieder die Rede sein wird, bildete sich in Bologna durch
Copien nach Bagnacavallo und konnte von Pellegrino
nicht Unterricht erhalten. Aber wol erhielt von Pellegrino
Unterricht und nützte ihn wohl ein Giulio Taraschi, von
welchem in S. Pietro zu Modena Gemälde in römischem Ge-
schmuck übrig sindfwelcher Geschnrack sich auf beide Brüder
verpflanzt und auf andere nachher zu nennende fortgeerbt ha-
ben soll.
Etwas später fing auch Coreggio an der modenaer
Schule zum Muster zu dienen, den sie jetzt zum Meister hat,
und dessen Schädel die in den letzten Jahren nach Roms Bei-
splel prachtvoll wieder eröHnete Akademie
S. 414. Er arbeitetn viel in Parma, uml in
aufbewahrt. Th. I.
dieser Schule wird