Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Überitalien. 
Zweites Kapitel. 
N'ater so in Modena, wie in Trevigi, gefunden werden. Dort 
weiss ich nicht was anders übrig ist, als der Name; hier ist 
eine grosse Arbeit im Cnpitel des Predigerordens. Er hat du 
die Heiligen und die Gelehrten des Ordens dargestellt und sei- 
nen Namen nebst der Jahrzahl 1352 beigeschrieben z), Die 
Zeichnung ist nach damaliger Zeit verständig, wie sich aus den 
Stichen ergiebt, welche P. M. Federici der Dominieaner be- 
sorgte, der über die treviser Mterthümer ein gelehrtes WVerk 
schrieb. Er entdeckte, dass T immasws Vater, Namens Bo- 
rasino, oderßizzarrino nbgekürzt, wie er sagt, aus Buz- 
zacearino im Jahr I3] das Bürgerrecht und Notariat von 
Trevigi erhielt und sei' .7 Fanlilie den Zunamen di Moden a, 
so wie die des Gir ,lamo von Ferrara den Zunamen di 
Carpi bekam. Kraft dieser Urkunden kann Trevigi vielleicht 
Modena den Ruhm eines so geehrten Malers streitig machen. 
Ich mag in diesem Streite nicht Partei nehmen. Nur dies be- 
merke ich, dass die Unterschrift nicht sagt Thomas de JlIutina, 
woraus man schliessen könnte, dass Modena der Zuname der 
Familie sei, sondern Thomas pictor de Mulina pinxit istud, 
woraus sich ergiebt, dass er.seinen wahren Geburtsort angege- 
ben, entweder weil er dort geboren war, oder, dort geboren, 
das Bürgerrecht behielt, und lieber ein Modeneser, als ein Tre- 
viser sein nxochte. Wie dem auch sei, für Italien ist es eine 
grosse Ehre, Deutschland einen Künstler gegeben zu haben, 
von welchem die Schriftsteller dieser berühmten Nation, die ihn 
irrig für einen Muttersdorfer anahen, ihre Malerreihe began- 
nen, indem sie ihn zum Meister des 'l'heodorieh von Prag 
machten, welchem nach einander Wurmser, Schön, Wohl- 
gemuth, Albrecht Dürer folgten. 
Nach Tommasoüs Gemälden muss ein Bild Barnabavs 
von Modena erwähnt werden, welches in Alha mit dem Nmnen 
des Verfertigers und dem Jahre 1377 aufbewahrt ward 3), ein 
 
2) Vor einiger Zeit gjaubte man, üas Gemälde sei 1297 gefertigt, 
weil man 0 neben dem Bilde las, und weil Mechel im Verzeich- 
nis der wiwner lcais. Gallerie so angab. Oh dies Denkzeichen noch 
jelzt dßslehe, kann ich nicht sagen; dass es nicht dastehen darf, 
weiss ich. L.  Ueber Muliua ist schon in frühem Anmerkungen 
gesprochen wqrxlen. Q. 
3) S. Seruux (Pzigilzcourl hisl. de I'm: pur lcv manumans. 
Tv. III. PI. 133, p. 139 811g.
	        
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