Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitaliexx. 
Lombardische 
Schulen. 
er seine Studien in Rom unter Masncci gemacht, in Mantua. 
nieder und erwarb sich dort den Ruf eines guten Landschafters 
in Poussinschem, und eines ebenfalls guten Figurenmalers 
in Marattaschem Geschmack. Seine besten Bilder sind aus- 
serhalb der Stadt, und in einer mailiindischen den heil. Cosma 
und Damiano geweihten Kirche ist von seiner Hand eine heil. 
Paula, die von ihren Hausgenossen Abschied nimmt; ein Bild, 
das nicht geringer, als das ihm zur Seite stehende von Ba- 
toni ist. Hütte er nur immer so fleissig gearbeitet, so würde 
man in jeder seiner Compositicnen einen guten Anhänger der 
römischen Schule sehen. Weil er aber so eilte, war er sich 
nicht ähnlich, und in der Stadt, wo er lehrte, zählt man unter 
den vielen Gemälden, die er dort lieferte, kaum ein Paar, die 
mit dem mailändischen zu vergleichen wären. Der Leser wird 
nun wol im Verlauf dieser Geschichte bemerkt haben, dass Eil 
die gefährlichste Klippe für den Ruf eines Malers ist. Nur 
Wenige können schnell und gut arbeiten. 
Die Akademie zu Mantua besteht nicht nur, sondern ist 
durch ihr glänzendes Lccal, das ihr die Fürsten aus dem Hause 
Ocsterreich eingeräumt, durch gewählte Gypsabgüsse und andere 
Hülfsmittel für die Jugend unter die schönen Akademien Ita- 
liens zu rechnen I). Von dem berühmten Volta, ihrem wür- 
digen Mitgliede, wurden seit 1777 kurze und gewählte Nach- 
richten über die mantuaner Künstler mitgetheilt, als Probe eines 
grössern Werks, das wir von seiner geschickten Hand zu er- 
warten haben. Diese und andere uns von diesem würdigen G9- 
lehrten mitgetheilten Nachrichten haben wir im vorliegenden 
Kapitel zerstreut. Auch hatten wir die beiden Discorsi delle 
{eitere e (Zelle urti mantovanß vor uns, welche Abt Begginelli 
in der Akademie verlas und nachher hcrausgab, wo er Seim 
1) Wie mir neuerdings der modenische Bibliothekar Pompilio 
Pozzetti Scolopio schreibt, sind ip der neugegründeteu Republik 
Italien die Akademien auf zwei beschränkt, eine in Bolagna, die an- 
dere in Mailand; in den übrigen Städten sind Kunstschulen geblie- 
ben. Dieser, wie jener pflegt die Regierung, gleich den literaisclnen 
Anstalten, als wichtiger Gegenstände der Volkserziehung mit allem 
lüifer. Jetzt ist mit der Vereinigung der venediger hlnchtgebiele 
auch die bereit 1724 durch einen Beschluss bewirkte Vereinigung 
der Meister bestättigt worden. L.
	        
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