Kap. Mantuaner Schule. I. Zeitr. Mantegna u. s. N achf.
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doch seine Schule in Mantua, wo er unter des March. Lodovieo
Gonzaga Schutz sich mit seiner Familie niederliess, so jedoch dass
er auch anderwärts, besonders in Rom, arbeitete. Noch ist, obwol
von der Zeit verheert, die Capelle vorhanden, die er für Innocenz
Vlll. im Vatican 1nalte,unil man erkennt, dass die Nachahmung des
Alten, an welcher er immer hielt, in dieser Stadt durch die vielen
Muster sich immer mehr ausbildete. Nie änderte er seinen Styl,
den ich schon beschrieb, als ich ihn in Padua. als Squarcio-
he's Schüler betrachtete, sondern vervollkommnete ihn nur.
In Mantua sind einige Arbeiten aus" seinen letzten Jahren und
VOr allen zeichnet sich das Siegesgemälde auf Leinwand aus.
Ü. L. F. inmitten mehrerer Heiligen, unter welchen der Erz-
l
Mantovuno und Teofilo Folengo, durchaus zu ihren Lands-
mann machen wollen und der mailändisclne Maler und Schriftsteller
Gio, Paolo Lomazzo hat, indem er ich selbst irren iiess, nun
auch durch sein Ansehn diesem lrrthum Eingang bei ehr vielen
Kunstgelehrtexl verschafft, da die meisten ihre Kunstkenntnisse aus
Büchern, aber nicht aus Denknialen der Kunst schöpfen. Jedoch ist
selbst Vnsari von diesem Irrthume nicht freizusprechen. Völlige
flewissheit über Mantegnws Geburtsort gieht aher eine lnsclnnft
m Welch" Mantegna sich nicht, wie gewönlich alwekürzt SUN:
der" ausgeschrieben Pülüvgs nannte. Sie helindet soich in ,einem
von ilnn uusgemalten Zimmer, in der Burg zu hlamua und ist wört-
lich folgende;
Illmo. Lvrlueico II. M. M.
PRINCIPI OPTIMO AC
FIIJE INVICTISSIAIO
ET ILL. BAIfBARAE EJVS
CONJ VGI ßLVLIERVrll GIJOR
I NCO M [-24 RA I? I Ll
SVVS ANDREA IFIÄNTINIA
.P.4T.4VII'S OPVS H0!) TENVE
AD EORVAI IJECVS ARSOLVIT
_A NNO DICCCCL XX I I I I.
S. Mntnrinli per servire alla storfa dell urig. e de prng. delP Insi-
81.0711! in Raine elc. pug. 241. Zivar halle schon Caval. Carlo Ri-
ü olfi: Le imzrrrviglw delßarle P. llp. 68 eine von altern Schrift-
stellen-n verzeichnete Inschrift helgebrarht, welche es ausser Zweifel
sein, dass Manlegna zu Padua l43l gehuren wurde und welche
also lanlele: Andreas Zllnnlinca Pntavinus 41m1. WPUV" 9' 10 "llllls
um umnu pinJ-it 14.13; allein da das Gemälde samt der Inschrift,
welche sich in S. Sophia zu Padua befand, bereits zu liid olfPs
Zeit rerlöscht war, so glaubte man dieser Aussage weniger und hing
der irrigen Meinung des Vasari und Lomazzo an. Auf dieser
Inschrift beruht denn auch die Gewissheit, dass Andreas 143! ge-
boren wurde; denn da er 1448 siebzehn Jahr alt war. so muss er
M31 geboren worden seyn. Q-