Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

I. Kap. Nlantuanex- Schule. 
I. Zeitr. Rlantegna u. 
Nachf. 
247 
damit. die Geschichte der Blnlerei in der Lombardei, Welche in 
Italien weniger bekannt ist, durch mich einiges Licht erhalte. 
Erstes 
Kapitel. 
Mantuaner 
Schule. 
Erster 
Zeitraum. 
Mantegna 
und 
seine 
Nachfolger. 
Ich fange mit Mantna an, woraus die Zwillingschulen, die m0- 
deneser und die pnrmesaner stammten, Wollte man auf das 
älteste Denkmal zurückgehen, so könnte man das berühmte 
Evangelienhuch anführen, welches in S. Benedetto zu Mantua 
aufbewahrt wird; ein Geschenk der Gräfin Mathilde I) anxlies 
von ihr gestiftete Kloster, welches lange ihre Gebeine enthielt 
die im vorigen Jahrhundert in den Vatican kamen. In diesem 
Buche, welches mir der gelehrte und freundliche Abt Mari 
1) In Seroux dhkgincourt lzisioire Je Part pur [es momz- 
mens. T0. III. png. 72. Plnuvlze LXVI. wird unter den lnteinichen 
hlanuscripten des 12. Jahrhunderts ein Lobgesang des Benedictiner- 
mönchs Donizon de Canossa. auf die Grälinhlaxhilde angeführt, und 
die merkwürdigen Bilder, womit diese Schrift geschmückt ist, Iindet 
man auf obangeführter Tafel 66 in Umrissen. Diese Miniäturge- 
lnillde sind jedoch wul neuer, als die in dem E-vungelienhuche, wel-' 
ches die Gräfin Mathilde schreihen liess, und wahrscheinlich hat D0- 
llizon nicht wie dhlgincourt meint, im Jahre 1115, in welchem 
am 24. Juli die Gräiin starb, das Imhläedicht auf sie vnllendet; ge- 
WlSS brauchte der kunstreinhe Schreiber noch lange Zeit, dies Ge- 
dicht mit Malereien angzuselnniicken. S.die Gesrhichle der Gräfin Ma- 
lhilde bei Fried, von Raumer Geschichte der Iilolzezzslnufen I. Bd. 
Feindselig einstellt ist ihr Leben durch viele andere Schriftsteller, 
und die Vertheidigung ihrer Tugend in Arc hibald Bnwerüs un- 
pm-tlieiisclzer Historie der riimisrlzen Päpste, aus dem Engl. über- 
setzt von F. E. Ramhach 0 Th. S, 5l9, so ungeschickt, dass man 
nicht weiss, oh aus bösem Willen oder Unverstand der Verfasser 
samt seinem Ueherselzer den Ruf der Grälin schlevht verfnchlen 
haben. Die Griihn Wlalhilile kannte sehr wohl die nordische Rohheit 
und wusste den Wenh der (ieislesbildizng zu schätzen, so dass sie 
als eine so höchst einsiciiisxiolle [Frau sich nur auf die Seite Gre- 
Piürs wenden konnte, Dass sie ihre blühenden Staaten nicht nach 
ihrem 'l'ode unter die Gewalt deutscher Fürslen wollte fullep. lassen 
und sie der Kirche vermachte, ist eben so natürlißll. Q-
	        
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