I. Kap. Nlantuanex- Schule.
I. Zeitr. Rlantegna u.
Nachf.
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damit. die Geschichte der Blnlerei in der Lombardei, Welche in
Italien weniger bekannt ist, durch mich einiges Licht erhalte.
Erstes
Kapitel.
Mantuaner
Schule.
Erster
Zeitraum.
Mantegna
und
seine
Nachfolger.
Ich fange mit Mantna an, woraus die Zwillingschulen, die m0-
deneser und die pnrmesaner stammten, Wollte man auf das
älteste Denkmal zurückgehen, so könnte man das berühmte
Evangelienhuch anführen, welches in S. Benedetto zu Mantua
aufbewahrt wird; ein Geschenk der Gräfin Mathilde I) anxlies
von ihr gestiftete Kloster, welches lange ihre Gebeine enthielt
die im vorigen Jahrhundert in den Vatican kamen. In diesem
Buche, welches mir der gelehrte und freundliche Abt Mari
1) In Seroux dhkgincourt lzisioire Je Part pur [es momz-
mens. T0. III. png. 72. Plnuvlze LXVI. wird unter den lnteinichen
hlanuscripten des 12. Jahrhunderts ein Lobgesang des Benedictiner-
mönchs Donizon de Canossa. auf die Grälinhlaxhilde angeführt, und
die merkwürdigen Bilder, womit diese Schrift geschmückt ist, Iindet
man auf obangeführter Tafel 66 in Umrissen. Diese Miniäturge-
lnillde sind jedoch wul neuer, als die in dem E-vungelienhuche, wel-'
ches die Gräfin Mathilde schreihen liess, und wahrscheinlich hat D0-
llizon nicht wie dhlgincourt meint, im Jahre 1115, in welchem
am 24. Juli die Gräiin starb, das Imhläedicht auf sie vnllendet; ge-
WlSS brauchte der kunstreinhe Schreiber noch lange Zeit, dies Ge-
dicht mit Malereien angzuselnniicken. S.die Gesrhichle der Gräfin Ma-
lhilde bei Fried, von Raumer Geschichte der Iilolzezzslnufen I. Bd.
Feindselig einstellt ist ihr Leben durch viele andere Schriftsteller,
und die Vertheidigung ihrer Tugend in Arc hibald Bnwerüs un-
pm-tlieiisclzer Historie der riimisrlzen Päpste, aus dem Engl. über-
setzt von F. E. Ramhach 0 Th. S, 5l9, so ungeschickt, dass man
nicht weiss, oh aus bösem Willen oder Unverstand der Verfasser
samt seinem Ueherselzer den Ruf der Grälin schlevht verfnchlen
haben. Die Griihn Wlalhilile kannte sehr wohl die nordische Rohheit
und wusste den Wenh der (ieislesbildizng zu schätzen, so dass sie
als eine so höchst einsiciiisxiolle [Frau sich nur auf die Seite Gre-
Piürs wenden konnte, Dass sie ihre blühenden Staaten nicht nach
ihrem 'l'ode unter die Gewalt deutscher Fürslen wollte fullep. lassen
und sie der Kirche vermachte, ist eben so natürlißll. Q-