Die lomburdischen Schulen.
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Ü- i. die Zeiträume jeder Schule, und Schauspieler, d. i. die
Meister jedes Zeitraums, wechseln; die Einheit des Orts (lage-
gen, d. i. eine und dieselbe Hauptstadt, dieselbe ständige bleibt,
wie die Hauptschauspieler und gleichsam Vorkämpfer immer,
wenn nicht in Handlung, doch als lbluster, sich durch das Ganze
hinziehen. Zwar hat jede Hauptstadt ihren hilachtbcreieh und
in diesem sind die verschiedenen Städte und ihre Geschicke zu
erwähnen; aber gewöhnlich sind diese mit denen der Haupt-
stadt so verwachsen, dass sie leicht darauf zurückgeführt wer-
den können, weilidie Landsideln die Kunst in der Hauptstadt
erlernt, oder gelehrt haben, wie sich in der Geschichte der ve-
Dediger Schule erwies, und die wenigen, welche hievon eine
Ausnahme machen, die Einheit der Schule eben so wenig, als
die Folge der Erzählung, sonderlich stören. Ganz anders du-
gegen verhält es sich in der Geschichte der Lombardei, welche
in den besten Zeiten der Malerei in mehrere Herrschaften, als
jetzt gethcilt, auch in jeder wieder eine von den übrigen Schu-
len ganz verschiedene hatte, verschiedene Zeiträume zählte;
und wenn ja eine Schule auf den Styl deir andern Einfluss
hatte, so war dieser entweder nicht so durchgreifend, oder
nicht in so schneller Zeitfolge, dass ein Zeitraum vielen ge-
mein scyn konnte. Daher habe ich gleich in der Uebersebrift
dieses Buchs den gewöhnlichen Sprachgebrauch: lombarilische
Schule verlassen, als oh es nur eine und z. B. mit der Venedi-
ger vergleichbare wäre, welche überall ihre ersten Meister erst
in den Bellini, dann in Tizian und seinen besten Zeitge-
nossen, dann in Palma hatte, übrigens aber auch noch ein
bestimmtes Gepräge der Zeichnung, des Colorits, der Composi-
tion, der Pinselführung, wodurch sie sich von allen übrigen
L
Glück und Unglück und den schwierigsten Lebensverhältnissen sich
immer treu bleibend, Canova handelte, schildert, gründlich und ge-
ürängt der laereits angeführte Heinrich Hase, welrhen wir auch
in dieser Hinsirlit den deutschen Lesern empfehlen. ln seiner Schrift
findet man auch Viele Narhweisutigeti anderer über Cunqva er-
ßchienenen. Wir müssen hier noch denen zuvurkunnnett, welche
feindselig an (Januvaüs Gemälde erinnern: möchten. Mit. Malerei
beschäftigte sich der treliliche Mann nur zu seitier Erholung, in
Stunde", Wo maxieher andre Künstler sich einem n'enigei' edelm
Zeitvertreihe würde überlassen haben, und was er also selbst. nur als
59591 betrieb, ist. nicht von dem Standpuncte des Kunsturlheils zu
betrachten. Q.