Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
I9
zeichnet Jacometto de Flor; Ein weit vorzüglicheres Bild ist
eine Krönung U. L. F. im Dom von Ceneda; ausnebmend
figurenreieh und darum in einer handschriftlichen Lebensbe-
schreibung der Bischöfe von Ceneda, welche sich im Bis-
thum befindet, das Paradiesbild genannt; dort wird es auch an-
gegeben als a6 eximio illius temporis pictore Jacobello de
Flora im Jahre 1432, auf Kosten des Bischofs Anton Correr
verfertigt. Ein ausgemacht von ihm gemaltes Bild in Ve-
nedig ist eine Madonna von 1436 bei Girolamo Manfrini;
und die Gerechtigkeit zwischen zwei Erzengelu, von 1421 im
Magistrate del Proprio (Eigenthumsgericbte). Ich wage zu
behaupten, dass iVenige damals soviel leisteten, als er, theils
weil er zu den Wenigen gehört, welche damals sich an lebens-
grosse Figuren machten, tbeils, weil er ihnen Schönheit und
Würde und, wo es nöthig ist, Beweglichkeit und Schlankheit
gab, wie man sie nicht auf andern Bildern siebt. Sehr geprie-
sen werden die beiden Löwen, die er als Symbole der Gerech-
tigkeit beigab; und alle übrige Figuren würden noch weit
achtbarer seyn, hätte er ihnen nicht, nach seines Jahrhunderts
Brauche, überladenen Schmuck und goldne Kleiderbesiitze ge-
geben. Mit ihm wetteiferte Giacomo Morazone, bekannt
durch ein Bild auf der Insel Helena, wovon anderwiirts.
Ridolfi gedenkt zweier Schüler Jacobellfs, eines Do-
nato, der ihm im Styl überlegen ist, und eines Carlo Cri-
vclli, von welchem in Venedigs Geschichte selten die Rede
ist, weil die Hauptstadt nur ein oder zwei Bilder von ihm hat.
Dieser scheint lange ausser der Vaterstadt und in der Mark
gelebt zu haben; wesshalb er auch mehrmal in der Storia Pä-
cena, in dem Guida diAscnli, und im Catalngo delle pitture
faärianesi erwähnt wird. Von ihm sah ich in S. Francesco
zu Matelica ein Bild mit seinem Sockel, und der Aufschrift:
Carolus Crivellus venetus miles pihrit; und ein anderes auch
mit seinem Namen bei den Osservanti in Macerata; ein drit-
tes von 1476 beim Cardinal Zelada. Er ist mehr seiner
kräftigen Färbung, als der Zeichnung wegen merkwürdig, und
Sein gröstes Verdienst besteht in kleinen Geschichtbililern, wo
er liebliche kleine Landschaften beifügt, und den Figuren An-
mnth, Bewegung, Ausdruck, zuweilen etwas Peruginiscbe
Färbung verleiht. Darum hat manches Bild von ihm nxanclzmal