Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

Zeitraum. 
Vierter 
Fremde und neue Style in Venedig. 
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Formlentini genannt, welchem Marchesini die Figuren 
Zu seinen Landschaften machte. In Rufe stand auch D. Gin- 
Sßppe Roncelli von Bergamo, dessen Frömmigkeit Maz- 
zolenfs ehrenvolle Lebensbeschreibung, und dessen ausser- 
Ordentliche Geschicklichkeit in Darstellung nächtlicher Feuers- 
brünstc und kleiner Landschaften Celesti's Figurenzusatz 
werth war. In Padua gcliclen MarinPs Landschaften, welche 
Brusaferro mehr als einmal durch Figuren vermannichfal- 
tigte. Bekannter als diese, ist Luca Carlevaris von Udine, 
ein trefllicher Landschafter sowol, als Seestück- und Ansichten- 
maler, von welchem in Venedig einiges Oeffentliche, mehr aber 
noch in Patrizicrhäusern, besonders bei den HH. Zenobrj, sei- 
nen Gönnern, zu sehen ist, von welchen er auch Luca di 
ca Zcnobrio hiess. Auf diesen folgte der Neffe Sebastiano 
RiccPs, NaniensMarcd Ricci, der, Tizian's sichere Bahn 
verfolgend und die anmuthige Lage seiner Vaterstadt Belluno 
bcnutzend, einer der tilchtigsten Landschafter der venediger 
Schule ward. Man übertreibt keineswegcs, wenn man sagt, 
vor ihm haben wenige die Landschaft mit soviel bVahrheit wie- 
dergegeben, und seine Nachfolger seien ihm darin nie gleich 
gekommen. Seine Treilliehkeit zu würdigen gnügt es nicht, 
die Landschaften zu sehen, die er für den Handel malte und 
an Kauileute abstand; noch auch diejenigen, welche er a tem- 
peru auf Ziegenfelle malte, die auch anmuthig, obwol minder 
kräftig sind; sondern die in Oel und lleissiger gearbeiteten 
muss man sehen, welche leichter in England, als in Italien zu 
finden sind. Er hatte einen weit ausgebreitetern Geschmack, 
als er in seinen Werken zeigte. Von ihm gestanden ihre bes- 
sere Einsicht erhalten zu haben die beiden Valeriani, Do- 
menicn und Giuseppe, welche für mehrere Kirchen und 
noch mehr für die Theater in Venedig, ja in Italien und Eu- 
ropa arbeiteten, Einen grossen Theil seines Leben brachte 
der schon in der florenzer Schule von uns erwähnte Fran- 
ceseo Zuceherelli in Venedig zu, und nach seinem Muster 
ward nachher Giuseppß Zais Landsehafter, der desshalb 
unablässig VOIII britischen Consul Smith, einem ausgezeichne- 
ten Gönner ileissiger Jünglinge, beschäftigt ward, Er war rei- 
cher und abwechselnder in Erfindungen, als sein Meister; nur 
in der Lieblichkeit der Tinten stand er ihm nach. Von Si-
	        
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