Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Qbcritalien. 
Venediger 
Schule. 
kräftigen; denn Louis Dorigny 4) aus Paris, le Brun's 
Schüler, der als Jüngling zu uns kam, nachdem er die römi- 
schen und venetischcn Gemälde studirt hatte, siedelte sich in 
Verona an, wo er arbeitete, Schüler bildete und 1742 starb. 
Er hintcrlless auch Arbeiten in Venedig (dort in S. Silvestro 
die berühmteste), in mehrern Städten des Gebiets und andern. 
Auch in Deutschland lebte er beim Prinzen Eugcne. 
Um dieselbe Zeit siedelte sich ein anderer Ausländer dort 
an, Simon Brentano aus Venedig, wissenschaftlich und 
künstlerisch gebildet. Am. ümsigsten studirte er Ti ntoretto. 
lhm eiferte er in malerischer Waidlichkeit nach, weshalb er 
seine Arbeiten nicht sonderlich ausführte; in Formen und Co- 
lorit hat, er etwas Römisches aus jener Zeit, in Compositionen 
etwas Ureigenthümliches, Neues. Seine Bilder wurden für fürst- 
liche wie Privatsammlungen gesucht. Die Kirchen des vero- 
ner Gebiets haben mehrere, und in der Sebastiankirche ist der 
nackte Kirchenheilige, sehr wohl verstanden, im Begriff sein 
Mnrtyrthum zu vollenden; ein von Ansehen und Bewegung an- 
muthiger Engel unterstützt seine Aerme. Vicenzer von Geburt 
und Schüler des Cornelius Dusmann von Amsterdam war 
Girolamo Ruggieri, der, in Verona angesiedelt, daselbst 
geschichtliche Gemälde, kleine Landschaften, Schlachten, in 
niederländischer Art hinterliess. 
Indem wir uns nun zu (len Veronern und ihren Nach- 
barn wenden, sind znvördcrst einige, die im Anfange des Jahr- 
hunderts blühten, zrferwiihnen. Einer darunter ist Alessan- 
dro Marchesini, CignanPs Schüler, von welchem in Ve- 
nedig wenig öffentlich zu sehen ist, und in Verona nicht viel. 
Meistens malte er für Privaten Fabeln und Geschichten mit 
kleinen Figuren, wo er Beifall gewann; nur trieb er es ge- 
werlimässig und arbeitete daher minder fleissig, als leicht. 
4) Lßllil Dorigny ist der Sohn Michaels und älterer Bruder 
des berühmtenhnd meisterhaften Kupferstechers Nicolas D orign y. 
Louis stach auch in Kupfer und besonders geschätzt sind 32 kleine 
Blätter zu den Pensäes clträtiennes, 5 Pimhlene aus Horaz, 6 aus 
Ovid; eine Ansicht des Amphitheater: zu Verona, große! Blatt, und 
die Landung der Saracenaen in Ostia, nach Raffaels Gemälde. S. 
Handbuch für Ifunsllieblurber und Sautmler über die vornehmslen 
Kupfersleclzer und ihre Werke von Huber und. Rost, Bd. VII. 
S. 303. Q.
	        
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