Vierter
Zeitraum.
Fremde und
neue Style in Venedig.
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jeden Vorwurf CochinPs verteidigt, aber doch dabei sagt,
dass es in der Zeichnung nicht vollendet sei.
Fabio Canale wird in Zanetti's oft angezogenen:
Werke unter seinen Schülern genannt und zu den dort aufge-
zählten Bildern kann man noch die im Palast Zcn a'Frari, und
in dem der Priuli in Ponte del liliglio fügen. Noch könnte
ich einige Künstler dieser letzten Zeit beibringen, welche in
Zanetti's 1733 erschienenem Wegweiser in Venedig genannt
sind, zum Theil auch in der Pittura Veneziana erwähnt wer-
den, wo S. 470 ein Verzeichnis der Mitglieder jener achtbaren
Akademie beiindlieh ist, welche damals lebten und noch zum
Theil leben. Wer sich über sie und ihre Arbeiten unterrich-
ten will, möge jene und einige neuere von Zeit zu Zeit er-
schienene Wegweiser nachsehen. lch bemerke noch, dass Ales-
sandro Longhi im Jahr 1762 die Bildnisse und Lnbreden
der berühmtesten neuem herausgegeben hat und auch dies Werk
meine Kürze, oder mein Schweigen vergüten kann.
Gehen wir nun aus Venedig zu den ihm einverleihten
Städten über, so haben auch sie denkwürdige Künstler gelie-
fert. Wenig dürfen wir in Friaul verweilen, wo-die Geschichte
nur wenig und in Figuren keinen ausgezeichneten Meister auf-
stellt. Pio Fabio aus Udine studirte in Rom, malte dort
auf Kalk den S. Carlo im Corso, und ward 1678 in diese Aka-
demie aufgenommen. Von da kehrte er in seine Vaterstadt,
malte dort einige Altarbilder und andere kleine Gemälde, womit
er eine ehrenvolle Stelle unter den Cortonisten gewann, Aehn-
liebe Beschäftigung trieb auch Giuseppe Cosattini aus
Udine, Canonicus von Aquilcja, wodurch er verdiente kaiser-
licher Hofmaler uzu werden; besonders macht ihm ein heil.
Philipp, im Begriff Messe zu lesen, Ehre, in der Congregation
von Udine; ein Kunstwerk, nicht ein Liebhaberwerk, wie einige
andere dieses Meisters. Pietro Venier, ein Jünger de? Vße
nedigei- Schule, zeigte in Oelbildern, die in Udine nicht selten
sind, Verdienst, mehr noch in Wandbildern; besonders zeichnete
er sich am Himmel der Jacobskirchc aus. Vor allen Landsleu-
ten aber that sich in diesen letzten Zeiten in Waudbildern ein
Comasker hervor, Namens Giulio Quagliu. Sein Alter und
Styl lasen mich vermuthen, dass er aus der Schule der Recehj
War, wiewolseine Zeichnung minder ausgebildet ist, als die de
u. es. i P