Erster
Zeitraum.
Die
Allen.
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er einen Sticglitz dazu, mit Anspielung auf seinen Familien-
namen. Das letzte Werk mit Jahresangabe ist ein auferstan-
dener Christus zu S. Giovanni in Bragora, wo Boschini noch
das Jahr 1498 las, was man jetzt nicht mehr sieht. Das Bild
kann sich durchaus mit den besten venediger seiner Zeit messen.
Mit ihm zugleich blühte ein Lluigi de' Vivarini, von
Welchem Zanetti in einer Sammlung ein Bild mit der Jahr-
zahl 1490 sah; es schien ihm im Geschmack dem besten Style
Bartolonimeoüa ähnlich. Diesem Luigi muss ganz gewiss
das Bild in S. Francesco zu Trevigi mit seinem Namen bei:
gelegt werden. Ein anderes hat Belluno bei den Battuti
mit den heil. Petrus, Hieronymus und etlichen wandern; es ko-
stete dieser Scbule 100 Ducatcn in Goldc, ohne die Malerko-
stcn; sein Name steht darunter. Vor allen von ihm vorhan-
denen berühmt ist sein Bild inVenedig in der Schule des heil.
Hieronymus, wo er eine Lebcnsscene des Kirchenheiligen wett-
eifernd mit Gio. Bellini malte, dem er nicht nachstcht, und
mit Carpaccio, der ihm nicht gleichkommt. Er stellte den
Heiligen dar, wie er einen Löwen liebkoset und einige Mönche
bei diesem Anblick erschrocken fliehen. Die Zusammenstellung
ist sehr schön, die Gemüthzustiinde sehr gut ausgedrückt, das
Colorit weich, wie auf keinem andern Bilde Vivariniis, die
Architektur gründlich "in alterthümlicher Fertigkeit, die Zeit
der Fertigung später, als dass man es dem ältern Luigi zu-
schreiben könnte.
Somit wäre dann die ganze Reihenfolge der muraner
Schule, auch in ihrer besten Zeit für einen Ueberblick angege-
ben. Jezt will ich den Faden der ältesten Maler des 15. Jahr-
hunderts wieder aufnehmen, welche mit den alten Muranern
bis zu Anfange der Oelixialerei wetteifcrten, und dann will ich
die neueren besondersbehandcln.
Im Anfange des Jahrhunderts war bei dem Stadtpaiaste
in Venedig Gentile da Fabriano gebraucht worden, ein
zu seiner Zeit berühmter Mann, von welchem ich das im er-
sten Bande Beigebrachte nicht wiederholen will. Er hatte durt
eine Seeschlacht gemalt, die in alten Zeiten bewundert wurde,
seit vielen Jahren aber schon untergegangen ist. Er bil-
dete einige Schüler, wie Jacopo Nerito aus Padua, der auf
einem Bihle des heil. Michael zu Padna bei Rossetti sich
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