Vierter Zeitraum.
Fremde und heue Style in Venedig.
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ten- und Verzierungsmaler liessen sich noch mehrere nennen,
um so bessere, je ältere; denn als das Jahrhundert sich zum
Ende neigte, wurden die Gebäude ungebührlich mit Vasen, Ge-
Stalten, Zieraten überladen, und jene Einfalt, die überall so sehr
zum Schönen und Grossen mitwirkt, nahm immer mehr 311.,-
Eine Gattung geringerer Malerei soll in diesem Zeitraum
Von einem bergamisehen Priester, Evaris to Basehenis, cr-
flinden worden seyn. Er lebte in den Zeiten der drei berühm-
ten Maler, Cavagna, Salmeggia und Zueehi, und mag
W01 von einem derselben jede Art von Klangwerkzeugen so
Wahr und rund darzustellen gelernt haben, dass sie nicht ge-
malt scheinen. Diese ordnete er nun auf Tischehen, die mit
höchst täusehenden Zeuchen bedeckt waren, mischte darunter
Musikbliitter, Blätter, Schächtelchen, Früehtmßehreihzeuge;
lmd aus dergleichen unter einander geworfenen Gegenständen
setzte er Bilder zusammen, welche das Auge täuschen. und in
mehrern Sammlungen noch immer geschätzt werden. Acht wa-
ren ehdem in der Bücherei S. Giorgio, und Zanetti rühmt
,das Kunstreiche derselben sehr.
Vierter
Zeitraum.
Fremde
ünd
118119
in
Style
Venedig.
vvenn nach Plinius' Weise, die ich immer befolgt habe,
jeder andere Zeitraum von einem oder mehrern Schulenhäup-
tern abzuleiten ist, welche der Kunst eine neue Seite abgewan-
nen, so muss hier eine Ausnahme davon gemacht werden. Die
W18 näher liegende Zeit geht von einem Puncte aus, wo die
Yenediger, ihrer Landsleute uneingedenken Maler sich bald zu
einer, bald zu einer andern fremden Darstellungsweise wende-
tell, oder auch sich eine eigene bildeten. Dies ist die Zeit,
w" CH, wie Zanetti bemerkt, in Venedig soviel Manieren, als
Müler, gab. So steht es um die Malerei in den letzten Jah-
Teh des siebzehnten Jahrhunderts. Die, welche nun folgten und
uns näher, obwol im Style verschieden, sind, bildeten sich daher
"ach ldealschönem, und nach der neuen röruischen, oder bologner