Zeitraum.
Dritter
Rianieristen.
Die
QOl
seinem Geburtsort in grosser Achtung und in des Grafen Ales-
lnndro Carli Isloria di Verona wird er dem Pa olo an Werth
Iläher als alle gestellt. Jünger, aber nicht minder talentvoll
war Marcantonio Bassetti, welcher anfangs seine beiden
hlitsehüler verliess, um in Venedig seine Studien fortzusetzen,
dann aber mit ihnen wieder vereint nach Rom, endlich, nach-
dem er die besten aus beiden Schulen eopirt hatte, in seine
Vaterstadt zurüekging. Ridolfi empfiehlt besonders seine
Zeichnung, worin er wahrhaft gross ist; aber er ist auch treff-
licher Colorist; wer dies werden wolle, dem rieth er, wenn er
ein bedeutendes Werk liefern solle, zuvörderst nach Venedig
111 gehen und dort die würdigsten Bilder immer wieder und
wieder zu beschauen. ln S. Stefano zu Verona ist ein Bild
von ihm, Welches mehrere Bischöfe der Stadt darstellt, alle in
hciligem Festschmuck, alle trefflich verschieden und von ziemlich
Tiyzianischem Geschmack; nur dass auch diesem Bilde Tur-
0hi's NiiheEintrag thut. Er hinterliess weder Schüler"), noch
viele Werke, wol aber geschätzte; und pflegte zu sagen, man
müsse die Malerei nicht handwerkerisch und taglöhnerisch trei-
ben, sondern, wie die Literatur, mit Ruhe und mit süsscm Be-
ilagen. Denselben Grundsatz ungefähr scheint Dan te im Dich-
ten befolgt zu haben, wenn er die Eindrücke, welche die.Nn-
tur, diese kluuptfiihrerin Wahrer Genien, auf seinen Geist unechte,
erwartete, aufzcichnete und förderte Ü. Diese beiden Freunde
starben im Pestjahre 1630 und mit ihnen nicht wenig andere
Schüler Brusasorcfs, welche Pozzo nennt, ich aber über-
L
ll) Melchiori giehl einen Schüler an, welcher dem Pozzo un-
bekannt. war, vielleicht weil er nicht in Verona. lehteh nämlich den
P. Massimo, einen Capuciner, von Geburt Veroner und, nach des
(lr-scluichlschreihers Ürlheile, tüchtigen Maler. Zum Beweis führt er
die vier grussen Bilder im Dom zu Montagnuna an, auch viele in
Seinen Oralenskirchen zerstreute. Diesem frommen Priester linde ich
zwei gleiehgeilige Laien zugesellt, die des Andenkens nicht unwerth
sind: Fra Semplice, auch aus Verona, Schüler des Feliee
Brnsasorci, und Fra. Santa aus Venedig, welche vorzüglich für
ihre (Jrdenskirchen und Convcnle im venediger Gebiet malten. F.
Sem plice auch in Rom, Ein schöner heil. Felix in Castelfrenco
ward auch 1712 gestochen, L.
Dem Ifuuclz der Liebe lauscff ich siunend;
Was sie mir immer vorxprivht, sag ich nacl:_
ßTchls aus mir selbst erjindend und ersinnend.
Dante Fegefeuer XXHZ, E12 lt". nach Streckfuss. 11.