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Oberitalien.
Venediger
Schule.
in Fülle harte, nicht sonderlich bekannt, keinen Geschichtsschrei-
ber, der ihn der Vergessenheit entriss. Ich denke es hicmit
gntlwn zu haben, indem ich ihn, wenn nicht dieser Schule,
doch dcr Stadt, wo ich seinen Namen finde, u-iedergebe. Glan-
nnntonio Fasolo stand zu Paolo und noch länger zu Ze-
lettinidennuch wählte er Paolo zu seinem ersten Muster.
In S. Rocco ist ein Schafdeich von ihm mit so schönen Fer-
nungen, so voll von Siechen in allerlei Gruppen und mancher-
lei Entfernungen, dass Paolo nicht verschmähen würde ihn
gcnrnlt zu haben. Auch sind dort drei rönrische Geschichten
nn einer Decke des Prüfectenpalastes: Mutius Sciivola vor Por-
sena, Horatius an der Brücke, Cnrtius am Schlund, alle drei
brav ausgeführt. Orlandi verlegt ihn und seine Werke aus
Versehen nach Verona.
Sein Schüler war Alessandro Maganza, Sohn jenes
unlpr den Tizianisten erwähnten Giambatista. Fasolo
ilösste ihm seinen Geschmack ein und auch an ihm sieht man
oft einen guten Nachfolger Zel0tti' und Paolws, wie in
der Erscheinung zu S. Domenico und im Martyrthum der heil.
Justina zu S. Pietro. Er ist gut in Bauwerken, iiberlegsam in
der Zusammensetzung, hinlänglich lieblich in Gesichtern, hat
aber nicht den Farbenauftrag der Vorgänger; sein Fleisch zieht
in das Weissliehte; seine Falten sind einförmig, etwas hart
und meistens ist er ausdruekslos. Vieenza hat von ihm eine
Menge Gemälde in öffentlichen und Privntgebiiuden, und die
Umgegexid soviel, dass man gern glaubt, er habe 74 Jahre ge-
lebt und oft wohlfeil, ohne sonderliche Mühe gemalt. Man
braucht nur wenige Bilder von ihm in Vieenza zu sehen, um
die übrigen zu erkennen, indem oft dieselben Gesichter und
Bewegungen wiederkehren. Meines Erachtens darf man die:
nicht seiner Geistlosigkeit Schuld geben, denn manche sei-
ner Arbeiten beweisen da Gegentheil; sondern seiner durch
eine zahlreiche Familie, die er zu ernähren hatte, herbeigeführ-
ten häuslichen Noth. Dieser Mann war unglücklich, weil er
Vater war. Giambatista, sein ältester Sohn, eiferte ihm
im Wissen nach und übertrifft ihn an vollendeter Ausführung,
wenn man nach einem heil. Benedict in S. Giustina zu Padua
urtheilen darf. Ein früher Tod entriss dem Alessandro
diese Stütze, der eben auch nichts, als viele Kinder hinterliesl,