Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberilalien. 
Venediger 
Schule. 
Paduaner, dem Giotto, und konnten diesen Geschmack wol 
aus Mailand haben m). 
Der Werth der venediger Malerei tritt mehr im 15. Jahr- 
hundert hervor, wo allmälig die Bahn zu dem grossen Styl der 
Giorgioni und Tiziani gebrochen ward. Der neue Styl 
begann auf einer der Inseln, Murano, in Venedig vervollkomm- 
nete er sich. Einen sehr alten Künstler, der sich Quiricius 
de Muriano nennt, lernte ich bei Sasso kennen. Sein Bild 
ist U. H. sitzend, zu seinen Fiissen eine verschleierte Andiieh- 
tige. _Aber es ist kein Jahr angegebenl. Aus eben auch unge- 
wisser, aber doch alter Zeit ist jener Bernardino aus Mu- 
rano, von Welchem Zanetti nur einerohe Bildtafel sah. Um 
1400 blühte Andrea von Murano, der, wiewol er etwas 
Trockenes hat, nicht besser als seine Vorgänger componirt, 
und keine gewählten Gesichter hat, doch immer ein auch in 
den Extremitäten verständiger Zeichner ist, und seine Figuren 
gut auf den Boden hinstellt. In seinem Geburtsort zu S. Pier 
lllartire ist ein Bild von ihm, wo unter andern Heiligen ein 
Sebastian mit. sovschönem Rumpfe ist, dass Zanetti ihn für 
Cepie nach einem alten Standbilde hieltf Dieser war es, der 
die Kunst in das Haus seiner Mitbürger, Vivarini, brachte, 
welche nach einander die nmranische Schule beinah ein Jahr- 
hundert fortsetzten und Venedig mit ihren Arbeiten füllten, 
wie später die- Campi Cremona, oder die Procaccini 
Mailand. Ich will darüber kurz, aber mit neuen Nachweisun-  
gen, sprechen, welche die alten verbessern und 'eriveite1'n werden. 
Als ersten Vivarini nennen die Geschiehtsehreiberß einen 
Luigi und führen ein Bild von ihm in der Johanan Paulkirehe 
an, einen Erlöser mit dem Kreuz auf den Schultern. Die Ar- 
beit ist sehr naehgebessert und dabei ein Zusatz, wo der Name 
des Künstlers und das Jahr 1414 angegeben ist. Die nicht 
eigenhändige Unterschrift lässt etwas Zzveideutigcs in dem Jahr, 
10) Vor diesen gab es in Bergamo eine Mnlerscliule; wofür 
Tassi ein Ilergamen von 1296 mit dem Namen eines Malers G u- 
gliellnß anführt. Man weiss nicht, in welchem Geschmack er ge- 
malt. Einer seiner Nachfolger, de; in S. lßlarin Maggiore den Baum 
des lleil. Bonavexitura, reich an heiligen Bildern, malte, ist ein roh- 
erer, aber ureigenthülnlicherer Maler, als die Gebrüder de Nova, 
Sein Name ist unbekannt; nur das Jahr 1347 sezle er hinzu. L,
	        
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