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Oberitalien.
Venediger
Schple.
dem Pomponio Amalteo und Sebastiano Seceante
dahin waren, durch Sebastian's mittelmässige Nachfolger,
oder vielmehr die jüngern seiner Familie, sehr in ihrem Glauze
gesunken. Dazu gab es noch Schüler mehrerer anderer Mei-
ster, die beschränkt in Erfindung, trocken in Zeichnung, im
Colorit etwas hart, sämmtlich nicht die Kunst zu heben ver.
mochten, sondern nur die Stadt mit verständigen, mehr oder
weniger nach heimischen Mustern gearbeiteten Bildern versahen.
Dahin gehören Vineenzo Lugaro, den Ridolfi wegen ei-
nes Altarbildes des heil. Antonius alle Grazie in Udine erwähnt;
nGiulio Brunelleschi, dessen Verkündigung in einer Brü-
derschaft eine gute Nachahmung des Pellegrinsehen Styls
ist; Fulvio Griffoni, welcher von der Stadt beauftragt
wurde, im Stadthause neben Amalteo's Abendmal noch ein
Bild, das Wunder des Mannarcgens, zu malen; Andrea Pe-
treolo, der in seinem Geburtsort Venzone im Dom die Orgel-
läden sehr beifällig malte, sowol innen, wo er aus Hieronymus?
und Eustachiuf Leben Auftritte, als besonders aussen, wo er
mit schönem Bauwerk die Parabel der thörichten und klugen
Jungfrauen darstellte. Ühne bei Lorio und Brugno zu ver-
weilen, von welchen wenige, minder berühmte Arbeiten übrig
ind, wollen wir noch Eugenio Pini erwähnen, den letzten,
kann man wohl sagen, jener Künstler, welche keinen ausländi-
schen Styl annahmen. Er blühte um die Hälfte des 17. Jahr-
hunderts und hatte in Udine und dessen Gebiet viel zu thun;
in allen Stücken, eine bessere Tintenharmonie ausgenommen,
war er ein fleissiger und sehr erfahrner Maler. Die Ruhe in
Aegypten im Dom zu Palma und der heil. Antonius in dem
zu Gemona werden vom Abt Boni als seine würdigsten Arbei-
ten angeführt.
Zu der Zeit, als dieser in Udine blühte, liess sieh dort
Antonio Carino nieder, der, auf einem Dorfe, Porto-
gruaro, geboren, von seinem Vater, einem geschickten Maler,
zur Malerei erzogen, sich nachher, wie sein Geschmack zeigt,
nach Tintoretto und Paolo bildete. Nach ihm hat Friaul
keinen grösscrn Genius wieder erzeugt. Er war sinnreich und
neu in Motiven, kühn in der Zeichnung, glücklich im Colorit,
besonders des Fleisches; ausdrucksvoll in allem Wechsel der
Gemüthsbeivegungeu; alles in den Griinzen eines tüchtigen