Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

186 
Oberitalien. 
Venediger 
Schple. 
dem Pomponio Amalteo und Sebastiano Seceante 
dahin waren, durch Sebastian's mittelmässige Nachfolger, 
oder vielmehr die jüngern seiner Familie, sehr in ihrem Glauze 
gesunken. Dazu gab es noch Schüler mehrerer anderer Mei- 
ster, die beschränkt in Erfindung, trocken in Zeichnung, im 
Colorit etwas hart, sämmtlich nicht die Kunst zu heben ver. 
mochten, sondern nur die Stadt mit verständigen, mehr oder 
weniger nach heimischen Mustern gearbeiteten Bildern versahen. 
Dahin gehören Vineenzo Lugaro, den Ridolfi wegen ei- 
nes Altarbildes des heil. Antonius alle Grazie in Udine erwähnt; 
nGiulio Brunelleschi, dessen Verkündigung in einer Brü- 
derschaft eine gute Nachahmung des Pellegrinsehen Styls 
ist; Fulvio Griffoni, welcher von der Stadt beauftragt 
wurde, im Stadthause neben Amalteo's Abendmal noch ein 
Bild, das Wunder des Mannarcgens, zu malen; Andrea Pe- 
treolo, der in seinem Geburtsort Venzone im Dom die Orgel- 
läden sehr beifällig malte, sowol innen, wo er aus Hieronymus? 
und Eustachiuf Leben Auftritte, als besonders aussen, wo er 
mit schönem Bauwerk die Parabel der thörichten und klugen 
Jungfrauen darstellte. Ühne bei Lorio und Brugno zu ver- 
weilen, von welchen wenige, minder berühmte Arbeiten übrig 
ind, wollen wir noch Eugenio Pini erwähnen, den letzten, 
kann man wohl sagen, jener Künstler, welche keinen ausländi- 
schen Styl annahmen. Er blühte um die Hälfte des 17. Jahr- 
hunderts und hatte in Udine und dessen Gebiet viel zu thun; 
in allen Stücken, eine bessere Tintenharmonie ausgenommen, 
war er ein fleissiger und sehr erfahrner Maler. Die Ruhe in 
Aegypten im Dom zu Palma und der heil. Antonius in dem 
zu Gemona werden vom Abt Boni als seine würdigsten Arbei- 
ten angeführt.  
Zu der Zeit, als dieser in Udine blühte, liess sieh dort 
Antonio Carino nieder, der, auf einem Dorfe, Porto- 
gruaro, geboren, von seinem Vater, einem geschickten Maler, 
zur Malerei erzogen, sich nachher, wie sein Geschmack zeigt, 
nach Tintoretto und Paolo bildete. Nach ihm hat Friaul 
keinen grösscrn Genius wieder erzeugt. Er war sinnreich und 
neu in Motiven, kühn in der Zeichnung, glücklich im Colorit, 
besonders des Fleisches; ausdrucksvoll in allem Wechsel der 
Gemüthsbeivegungeu; alles in den Griinzen eines tüchtigen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.