Dritter Zeitraum.
Die Pvlanieristen.
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FirnisV), der damals gute Wirkung that, seine meisten eigenen
Bilder schwarz geworden und einige der ältesten Meister, die
er herstellen wollte, verderbt worden sind. Unter Tiz ian's,
Tintorettcfs und Paolrfs Nachahmer sezt Melchiori
auch Giacomo Barri. Dies mag man auf sein Zeugnis
glauben. Seine geützten Stiche findet man jetzt leicht, nicht
so seine Bilder. Auch sein Büchlein Viaggia pittoresco dilta-
liu ist selten geworden, vermuthlich weil es klein und von
Sammlern in dieser Gattung gesucht war. Uebrigens ist er
nicht von Bedeutung.
Bei den Schicksalen, welche die Malerei in Venedig er-
lehte, litten auch etliche Städte des Gebiets, wo die Seuche
der Hauptstadt hindrnng; in manchen andern aber standen vor-
zügliche Geister auf, welche ihren Geburtsort sehr gut davor
schützten. Die friauler Schule war, wie bereits gesagt, nach-
' 7) Niemand verwerfe darum den Gebrauch der Firnisse beim Zu-
richten der Bilder! {Wendet man, nach neuem Beobachtungen, Mß-
stix und Kienül dazu an, 50 leidet die Farbe nicht. Das Oel ist
alten Bildern schädlich; das neue verleiht sich nie dem alten ein,
und nach einiger Zeit wird jede Uebermalung ein Fleck. L.
Das Vorurtheil, welches man früher gegen den Gebrauch eines je-
den Firnises hegte, so dass man lieber Bilder vertrocknen liess, oder
von der Rückseite mit Harzen zu nähren suchte, wodurch viele Ge-
mälde ganz und gar verdorben wurden, "ist ziemlich verschwunden.
Seitdem sind mehrere sehätzbare Schriften erschienen, welche die
Nothwexirligkeit beweisen, dass Gemälde mit einem zweckmässigcn
Firnis, doch nicht. jzu zeitig, etwa ein Jahr, nachdem sie gemalt
sind, überzogen werden müssen, und über die rechte Bereitung eines
solchen Firnis belehren, Alle in bVasser aufgelöste (iuminiartexi, so
wie das Bliweiss und alle fette Oele, sind höchst schädlich als Fir-
nis anzuwenden, Ueber dieNothwendigkeit des Firnises, die schädli-
chen Arten und die nützlichen s. Frau gais-Xavier (le Hu r.
liu Trrzftrf lliebrique e! pruligue des cummissanrrrs gui srmt nenns-
srzircs ä touß (nurzleur (le lableamr, et Ex lnus cenr gui z-eulezzt np-
prenzlre z) jugcr, apprel-ier et unzserrer les prmlzwtfozzs rle 1a pem-
ture" T0. I, p. 428, über die schädlichen Firnisse p. 1132, über die
Vurtirtheile und hlisbräuclte, welche vormals in Hinsicht des P'irnises
in Dresden herrschten, und über den einzigen rechten Firnis p. 440.
llr. Lu ganus, Apotheker in Halberstadt, hat in einer sehr nützlichen
Schrift mehrere Arten der Firhisbereitnng mitgetheilt, Die Nachträge
zur [tauschen Uebel-Setzung des Manual des jemws arlirles e! (zmrl-
Ieurg m; pcinture pnr III. P. L. Runvier enthalten viel Nützli-
Phes über diesen Gegenstand. Besonders empfehlen wir allen (iemäl-
debenitzern, welche ihre Bilder zu erhalten und vor unvorsichtigcn
Restauratoren zu bewahren wünschen, das einfache, klare Büchlein;
lieber Restauration aller Oelgemälde von C. Küster Heidelberg
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