Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitullen. 
Vcxlealiger 
Schule. 
mit seinem Namen und dem Jahre 1358 anfahrt, wofür er 
dreihundert Ducaten in Gold bekam, ein Venediger ist. Denn 
auf einem Bilde des Hauses Ereolani in Bologna lieset man: 
muma Laurenlii de Venetiis. 1368. Allen Anzeichen nach ist er 
jener Wandmaler, der in der Kirche zu Mezzerata ausserhalb 
Bologna Daniel in der Löwengrube malte, und darunter schrieb 
Laorentius P., eine durchaus nicht Giotteske Arbeit von 
1370 etwa. Venediger ist auch unstreitig Niecolö Semi- 
tecolo, der in einer Dreieinigkeit mit, U. L. F. und einigen 
Scenen au Sebastians Leben, welche in der Capitelbibliothek 
zu Padua aufbewahrt wird, unterschrieb Ificoleto Semitecolr) 
da Veniexia impense 1367. Die Arbeit ist ein schönes Denk- 
mal dieser Schule; das Nackte ist sehr gut gemalt, die Vor- 
hültnisse der Figuren sind schlank, wieivol zuweilen über die 
Gebühr; und, worauf es hier ankommt, es zeigt sich gar keine 
Aehnliclzkeit mit Giottws Style, welchem er in der Zeich- 
nung nach-, im Colorit zur Seite steht. Zwei andere Maler, 
keinesweges in Giottoüa, Styl fand Sasso in Venedig mit-- 
tels ihrer Namen auf zwei Bildtafeln. Auf einer im Kloster 
Carpus domini las er xirzgelus pinxit; auf einer andern da- 
selbst Kalarinus pinxit. Auch will ich bei diesem Anlass nicht 
verschweigen, dass Baldinueei selbst die venedigcr Freiheit 
und die Unabhängigkeit dieser Schule von der Florenzer ach- 
tete, indem er in seinem Stammbaume des Cimabue keinen 
Vcnediger aufnahm. Nur behauptete er, die Venediger hätten 
ihren Styl durch Angiol Gaddi und einen Antonio Ve- 
neziano gebessert, welchen er, trotz Vasari, zu einem F10! 
renzer macht; Worüber schon Th. 1. S. 21 ff. gesprochen wurde. 
Uebrigens sagt er von diesem Antonio, er habe in Venedig 
gewohnt und daher seinen Zunamen erhalten, sei aber durch 
die einheimisehenKünstler, d. h. also eine frühere Schule, als 
die seinige, vertrieben worden. Und allerdings war sie" weiß 
früher, indem schon damals der ganze Staat und die urulie- 
Ursprungs ist, um somebr da. Einiges den Thiiren gleicht, welche 
vormals die Paulskirclne bei Rom schmückten. 
Abbildungen und eine ausführliche Beschreibung dieses Pracht- und 
Kunstwerks findet man in dem WVerke: Le fabbriclze pi); cuspioue 
d-i Venezia, ruisurale, illustrate er! iulagl-iule dm" nzembri ciella u- 
neta Reale accaderuia rli belle Arii. Vcnezia 1815. Q.
	        
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