Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
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VOII
Und so zweifle ich denn auch nicht, dass jeher Lorenzo;
welchem Zanet ti ein Bild in S. Antonio di Castello
eristei der Convenlualen zu Vicenza beigebracht mit der Unter.
Schrift: 1333 Paulus de Veneliis pinrit lmc opus, Notiz. p. 222.
Er erwähnt noch zwei andere Venediger, welche ich hier hiiizirgelzg:
einer in einem kleinen Bilde der Cuiiventualen zu S. Arcangelo un-
ler einem Bilde U. L. F. unter mehrern Heiligen schreibt 1385 Ja-
cliobelus de Bbnoizzo Venems pinxil- lmc apus. Der andere
im Verrucchiogebiet zeichnet unter einer Kreuzigung mit den Sym-
holen der vier Evangelisten bei den Augustinern: 1404 Nicholaias
Juaradixi milee de Venetii-s pinfit. L. Pult: (Pore (nicht
pnlla, wie L anzi lieit, sondern wie pala annuli, das Ringkästclien,
worin der Stein, lwie _liiei' die _Gemmen und Fldelsleine, liegt, gh
(Wmyovn, W.) wird die prachtige 'l'.afel aus Gold und Silber ge-
nannt, welche den Altar der lilarcuzikirclie schmückt. Ueber die Zeit
der Entstehung, Aufstellung und reichern Ausschmückung dieser Ta-
fel geben die lnschriften Aufschluss, welche der Doge Andrea
Dandolo 1345 darauf setzen lless:
Anna Milleno Cenlwm Ilmgita Quinto
Tuns Ordelaphus Faledrus In Urbc Ducabat
Hacc Nova Facta Fuft Gemmis Ditissinza Pala
Quzw Renovata Fuil Te Petre Ducante Ziani
"E! Pracurrzbat Tlmc Angelas Acta Falczlrus
Anno [Vlilldna Bis Crmlcnuguc Nnvena.
Post Quadrageno Quinto Post Mille Trccentos
Dandahzs Andrea Praeclzzrus Hrmofe Ducabat
Nobilibusque Viris Tzmc Pmcuranlibus Almam
Ecclesiauz Marci Venermzrlanl. Iure Beali
De Lauredanis Marco Frescnque Quirino
Tunc Velus Haar: Pala Gemmis Pretiasa Novatur.
Diese Tafel ist mit vielen geschnittenen und edlen Steinen und
vielen Gemälden gechmückt.
Diee von edlem llletallblech oder goldne Tafel ist in mehrere
Reihen Bilder abgetheilt, wovon die vorziiglichsten der Einzug Jesu in
Jerusalem, die Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt, die Aus-
giessung des heiligen Geistes , der Tod der Maria und die Befreiung
der Seelen sind, Ausserdem ind Christus, die Evangelisten, Erz-
engel und Heilige, Dogen und die Kaiserin Irene Comnena, Ge-
mahlin des Alessio, darauf angebracht, welche die lllarcuskirche mit
Reliquien beschenkte und ihrer Heiligkeit wegen Irene Ducanß
Dei Fa m nla genannt wird. Diese Tafel ist so reichhaltig und
prächtig, dass man wohl begreift, sie forderte mehr als Eines Künste
lers Hand und sehr viel Zeit, und was man an kostbaren Steinen er-
warb, ward von Zeit zu Zeit hinzugefügt. Dass die Gemälde nicht
in Mosaik gefertigt sind. wie man sonst glaubte, ist wol gewiss;
denn erstens ist das Metall nicht dick genug, um die Illosaikstiiek-
eben in Kitt hineinsetzen zu können und sodann sieht man auch
keine Spuren einer Zusammensetzung. Also sind es ohne Zweifel
Emsilmalereien, Die vielen lateinischen und griechichen Inschriften
lassen um so mehr vermuthen, dass diese Arbeit von verschiedenen
Künstlern gefertigt wurde, wenn auch das Ganze byzantinischen