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Oberitulien.
Venediger
Schule.
so gründlich waren die Familie Bianchini und andere Künst-
ler, die damals in der Marcuskirche arbeiteten; sie befehdeten,
vom Neidegetriebcn, die Zuccati, weil sie manchen Stellen,
die musiyisch hätten seyn sollen, mit denr Pinsel nachgeholfen
hatten; auch setzten sie Valer i o's Geschicklichkeit herab,
welchem freilich Tiziannnd sein Sohn wol mögen geholfen
haben. Es wäre zu weitläulig, die Beschwerden, den Fortgang,
die Erfahrenheit der besten Künstler, den Schaden dieses Zwi-
stes zu erzählen, wasZanetti glaubwürdig und umständlich
gxethan. Er schliesst- jedoclr mit Lob der Zuccati, wie des
Vjneenzio Bianchini, welchen, als verständigen Zeich-
ncrn, ein Entwurf genügte, um eine Arbeit auszuführen. Die
übrigen brauchten meistens Cartons und ausgeführte Gemälde
zu ihren Mosaikbildern, und führten selbst diese weit schlech-
ter, als ihre Vorgänger, raus. Unter diese rechnet er Do-
menico, den Bruder, Gio. Antonio den Sohn des Vin-
eenzio Bianchinliy- und Bartolommeo Bozza, frü-
her-hin Schüler, nachher mit den beiden genannten Ankläger
der Zuecati. Zu ihrer Zeit wurden die Erfindungen beson-
ders Salviatits und Tin toretto's ausgeführt. Ihnen folg-
ten Gio. Antonio Marini, Bozzais Schüler, und L0-
renzo Ceccato, löbliche Künstler: Luigi Gaetano, Ja-
cgrpo Pagsterini und Francesco Turessio, von welchen
die Nachrichten, mit 16187. enden. Diese arbeiteten nach Car-
tqnsv dgrubeiden tät i, des jüngern Palm a, des Maf.
fgp Yvrerona, Leandro Bassano, Aliense, Parlova-
njng, 'l'iz-_ianello und, anderer. Um 1600 fängt eine Reihe
njßqht. sp bekannter Künstler an, deren Werke am Ende des
schätzbaren Buchs (lellwpittura veneziaria verzeichnet sind. Sie
haben _aber nur neue Wände mit neuen Erfindungen verziert;
dann ward beliebt, alte Mosaiken, ob auch immer grie-
chischen und verpönten-Geschmaclzs, nicht zu: vertilgen, son-
dem, wenn sie Verfall drohten, genau nach vorgängig davon
gemachten Zeichnungen herzustellen. Somit wird denn der
Nachwelt eine ReihelDenkniale erhalten, Welche in ihrer Ar:
einzig ist in Italien und in der Welt.