Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

Zweiter Zeitraum. 
Giorgione, Tiziano, Tintoretto etc. 
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Begebenheiten aus dem alten und neuen Testamente dar; zu- 
gleich erhält man damit manche für Kirchen- und bürgerliche 
Geschichte anziehende Kunde. Seit: langer Zeit war ein Theil 
der ältesten Mosaiken verfallen, oder übel zugerichtet und man 
hatte beschlossen neue dafür aufzustellen Es ist nicht unwahr- 
scheinlich, dass, als nach 1400 die Malerkunst eine Wiederge- 
burt erlebte, man den griechischen Geschmack verbannen wollte; 
in den Mosaiken wenigstens dieses Jahrhunderts lindet man den 
alterthümlich neuen Styl wie in den Gemälden. Ich will nur 
die Capelle rle' mascoli anführen, welche Mich. Zambono 
mit Ereignissen aus dem Leben U. H. schmückte, eine ausneh- 
mend ileissige Arbeit, ganz im Geschmack der Vivarini ge- 
zeichnet. Diesen Gedanken hatte man auch noch zu Tizian's 
Zeit, und er regte dazu an, ja unterstützte einige Musivarbei- 
ter mit seinen Zeichnungen. Marcc Luciano Rizzo und 
Vincenzo Bianchini sind die ersten, welche um 1517 die 
Kunst völlig umschufen; und vom zweiten ist das berühmte 
Gericht Salomons, welches das Vorhaus schmückt. Dennoch 
wurden beide übertroffen von France-sco und Valerio Zuc- 
cati aus Üfreviso, oder vielmehr dem Valtclin, Söhnen je- 
nes Sebastiano, welcher dem Knaben Tizian den ersten 
Unterricht in der Malerei gab. Vöri ihnen ist auch im "Vor- 
hause ein heil. Marcus mit mehrere Propheten und Lehrern 
und zwei geschichtlichen Darstellungen, die man die besten 
Musivarbeiten aus dem Jahrhundert der Malerei nennen kann. 
Ich habe Kirchenbilder und Zimmerstüeke in demselben G9- 
schmack gesehen, und die {lorenzer Gallerie hat ein sprechen-l 
des Bildnis des Cardinal Bembo von" Valerio. Ein heil, Giro"- 
lamo von F r a n cesco ward bekanntlich von der Republikidem 
avejer Hofe geschenkt. Nach denen, welche Vasari "irrig 
bald Zuccheri, bald Zuceherini nennt, kam Arntinio, 
Valeriws Sohn, in Aufnahme, und diese Familie verstand 
nicht nur die Steine und Gläser wunderbar künstlich_ zusam- 
menzufügen, sondern hatte auch verständige Zeichner, vorzüg- 
lich Francesßß, der eher Maler, als Musivnrbeiter war.) Nicht 
L3 
dnrchaenkg, m! könnten ßlusiv und Mosaik wol als Bankette g_eIten, 
deren die Sprüchen auch haben, und die  einen etyinxologlschen 
Seileu- ja Fehliprung entschuldigen mögen. u.
	        
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