Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Venediger 
Schule. 
war und ist noch ein unvergleichliches Museum, wo man vom 
elften Jahrhundert herauf die Zeichnung bis auf unsere Zeit in 
vielen von Griechen begonnenen und von Italienern fortgesetz- 
ten Mosaiken wachsen sehen kann 65). Meistens stellen sie 
beit abgebrochen. Seine Versuche waren also gewisser-messen ver- 
gehlich und dieer Ruhm schien Venedig vorbehalten. L, 
G6) Die Mosaik, welche wirklich eine Art Malerei genannt werden 
kann, ist eine Veranlassung vieler Handel unter denen geworden, die 
sich an WVorte und Buchstaben halten und auf diesem Wege Kunst- 
kenner werden möchten. Wir wollen hier noch gar nicht die Mei- 
nungen über die Rechtschreibung und Abstammung der Benennung 
dieser Kunst berühren. Die Frage: tVie lange schon, und oh von 
griechischen oder lateinischen Künstlern, in lmunterbrochner Folge 
diese Kunst ausgeübt wurde, hat zu weitläufigen gelehrten Steitig- 
keiten geführt. (Vgl. Goethe"s UÖVLzuQeIuzann S. 245. ff. W.) 
Aus einer Stelle des Gechichtschreibers Leo von Ostia, wel- 
cher sagt: dass 1066 der Abt des Klosters Monte Cassino aus Con- 
stsntinopel Meister in der ltlosaikarheit kommen liess, weil die la- 
teinischen Meister sie unterlassen [intermiserant], folgern Einige, dass 
diese Kunst lange Zeit hindurch in Italien gar nicht ausgeübt wor. 
den wäre. Seroux rPAg-incnurt Histaire de Part pur [es 
mnnumens T0, II. Peinlure, p. 38 widerlegt diese Meinung und Bn- 
ron v. Rumohr beweist ebenfalls aus alten Mosaiken, dass man 
in Italien zu keiner Zeit unterlassen hat in Mosaik zu arbeiten. S. 
Italienische Forschungen Th. I. S. 287. In eben diesem gründli- 
chen Werke ist Th. l. S. 175 die Rede von den mnsivischen Decken- 
gemälden des äussern Ganges der venezianischen Marcuskirclue. Ru- 
mohr vermuthet, das dieser Gang Ueherreste eines Kirchengebäu- 
des ind, dessen Alter bis in die Zeiten des Exarchnts hinaufreicht. 
Es müsste demnach dieser Gang schon im 7. Jahrhundert gebaut 
worden seyn. Angenommen, dass er ein Denkmal so früher Zeit des 
Christenthums sei, so würde doch daraus noch nicht das hohe Aller 
der Mosaiken können bewiesen werden. Doch führt auch hiezu B, v. R. 
viele Gründe an, S. 176. Das alte Kirchlein des S. Teodoro, welches 
532 erbaut seyn soll, wurde, wie Viele glaubemanfangs der neuen Kirche 
einverleibt, welche, nachdem der Leichnam des Sdtlarco 828 hierher ge- 
bracht worden war, errichtet wurde. Nachdem auch dieser spätre Bau 
den Brand des anstossenden Palastes und der Kirche im Jahr 976 durch 
wahrscheinlich nur zum Theil zerstört wurden war, dachte man da- 
ran die Kirche wieder aufzubauen, was durch den Eifer der Dogen 
Pietro Orseolo Domenico Contarilli und Domenico Selvo in dem 
Zeitraume zwischen 1043 und 1071 zu Stande kam. Werfeii wir 
nun einen Biick auf den Plan dieses Gebäudes, so ist es gar nicht 
unwahrscheinlich, das der Gang an der Seite des Platzes, wo der 
berüchtigte Löwe steht (Finzzetta dei Leoni) ein Ueberrelt de! älte- 
sten Baues sei; denn er ist der Theil, welcher am weitesten von 
dem Paiaste entfernt liegt, und konnte also wohl von der Feuers- 
brunst verschont geblieben scyn. Auch weicht diese Seite in Bauart 
sehr von der entgegenstehenden, näher am Palsste liegenden Seite 
ab. Q.  Wenn die hebr. Wörternnasglzit, seglzljal: und segliri, 
die Bild, Gestalt bedeuten. nach Genesius auf das chald. seglealz, 
sehen, betrachten, zurückkommen, und man den Begriff von yaiaöat
	        
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