ii'_s Notizia auf Campagnuolaw Wort sagt, theils ein Iren
rarer, theils ein Gio. Miretto aus Padua. ausführte. Diese
letzte Entdeckung nun reehfertigt mein erstes Urtheii über dic-
ses Werk, das ich Giotto nicht zuschreiben konnte, wiewo]
ich darin Giottischen Styi iinde, der mir sehr schnell im
Paduanischen, Veronischen, Bergamischen und einem grossen
Theiie des Vestlzmdes um sich gegriffen zu haben scheint 8).
Ausscr diesem gewissermassen auswärtigen oder ausländi-
schen Styie sieht man in Venedig und Treviso im Capitel der
Predicatori und andern hörigen Städten mehr eigentlich volk-
eigene; so fern sind sie von Giottcfs und seiner vorge-
nannten Schüler Styl. ich habe schon angedeutet, dass zu dic-
8) Wenn auch des ober-wähnten Giacopn Avanzi wieder bei
der bnlognei- Schule gedacht werden muss, so dürfen wir doch
seine trefllichen Werke in der Kirche S. Antonio in Padua nichg
unerwähnt lassen; und dies zu thun scheint hier der schickliclle Ort,
Giacopo Avanzi malte in einer Capelle dieser Kirche, welche
roriuals dem heil. Giacome il lilaggiore gewidmet, jetzt! der heil.
Felice geweiht ist und, laut der Inschrift, 1370 von Bonifseio
Lupi erbaut wurde, mehrere K-Vanilbildel- welche für Werke des
Giutto ausgegeben wurden; doch bemerkt Dr. Angeln Bigoni
"in Seiner ausführlichen Beschreibung dieser Kirche: Il farestiere
{siruitn delle uuzravign-Ge c delle case pi): belle ehe si auzmirano in-
Icrnrzmenle ad cstcrnanzente nella Basilica de! grrm Taumatzzrgn S,
Aumiia di Parlava eo. Padova 1815 pllg. 24, dass Giotto fast 40
Jahre zuvor gesturben war.
A vanzi uralte in noch mehrern Capellen dieser Kirche vnrzüg.
liche hladonnenbilder. In dieser eben genannten Capelle befindet
sich ferner eine Kreuzigung von Aldighieri da Zevio, welche
beweist, das an Innigkeit des Ausdrucks in den Gesichtszügen dieser
Meister bei weitem, den Giottn übertraf, indem er seinem Style
folgte. Der Schmerz, in welchem eine der heiligen {Frauen des
Kreuz umarmt, ist rührend dargestellt.
Die Malereien im oben angeführten Saale zu Padua, welche Im.
einem Nachahmer des Giotto zuschreibt, weichen jedoch ganzvon
dessen bildlicher Denkungsweise ab. Sie sind weniger darstellend,
ßls vielmehr allßgol'lsll'el'd, und Glül-IOW Bilder vergegenwärtigen
und veranschaulichen mehr den Gegenstand, als dass sie auf den
Gedanken nur anspielen.
Wlenes auch gewesen seyn mag, der diesen Saal ausmalte, es war
ein geistreicher Künstler, der sehr sinnvolle Anspielungen erfand.
7,. B. führen wir die allegorlsche Figur der Wahrheit an, die er
durch eine weibliche 983W", Welche einen Spiegel in der Hand hält,
endeutete; denn der Spiegel istgewiss ein passendes Sinnbild der
XVahrheit.
Ueber die Art und Weise der Zeichnung des Künstlers, der in
diesem Saale malte, kann man nicht urthcilen, weil die Ausbesserun-
gen den ursprünglichen Charakter verlöschi. haben. Q,