Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

Zweiter Zeitraum. 
Tiziano, 'l'intoretto etc. 
Gmrgione, 
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bilde vergleichen. Dieser blühte um 1660 53) und näch ihm 
lebte der edle Gio. Antonio Lnzzari, ein "Venediger, der, 
nach Molchiori, die umsichtigsten Künstler durch seine Co- 
pien des Jacopo täuschte und ganz eins mit ihm schien. 
Holfentlich ist es dem Leser nicht ganz unangenehm, hier eine 
Folge von Bassanistcn beisammen zu finden, um die von so 
vielen und in so verschiedenen Zeiten, mit so ungleicher Ge- 
schicklichkeit gefertigten Copien desto besser kennen zu lernen 54) 
Während nun die bassaner Schule die höchste Einfalt 
ländlicher Natur in kleinen Bildern auf Leinwand darstellte, 
erhob sich in Verona eine andere Schule, welche alle die übri- 
gen durch Darstellung des Lieblichstexr der Kunst auf grossen 
Gründen übertraf, in Bauwerken, Kleidern, Schmucken, Dic- 
nefgepräng und königlicher Ueppiglleit. Dieser Theil hcischtc 
noch Vervollkommung und Paol Caliari gebührt der Ruhm, 
llies geleistet zu haben. Zu Verona geboren, Sohn eines Bild-i 
hüucrs, Gabriele, ward er vom Vater zu derselben Kunst 
bestimmt und mithin in Zeichnung und Kreidemodelliren un- 
terrichtet; du aber die Neigung des Knaben für die lllalerci 
53) So giebt Boschini diese Zeit an und sie entspricht dem 
vierzigsten Jahre des Malers, der, nach MelchiorPs Zeugnis, auch 
den lleif. Liberale des Giorgione in Castelfranco staunens- 
Werth copirte, auch in seiner Vaterstadt und der Umgegend nach 
eigener Erlinduxlg malte. Von ihm sind Acquarellcupien vieler Wnnd- 
bilder Paolvs und Zelottiis in mehrern Palästen venediger 
Herrn vorhanden. Ritter Liberi, sein Dleister in Venedig, der an 
ihm besonderes Talent für diese Arbeiten bemerkte, üble ihn sehr 
darin, zu grossem Vortheil für seine Kunst, wie für seinen Beutel. L. 
54) Auswärtige Copisten, besonders Niederländer, weiche sehr fleis- 
Sig waren und von weichen ich in mehrern Gallerien Copien ge- 
sehen, die man für Urbilder hält, aufzuführen, würde schwer scyn. 
Uebrigens lassen sie sich am Pinselschwung, an der lenchtenclcnFarbe, 
Zuweilen an den kleinen Figuren, wie sie die Bassani lliliililiilßlißll, 
unterscheiden; freilich aber nicht allemal so sicher, dass nicht die 
Einuichligstenl zuweilen anderer Meinung Wären. Su war man zu 
meiner Zeit in Rom über eine sehr schöne Geburt U. H. in der 
Sammlung Rezzonico getheilt. Einer der vorzüglichsten Nachah- 
mer dieses Styls war David Teniers, der eben darum il Bus- 
Banq genannt wurde. Mit diesem verbinde ich gern einen andern 
Ausländer, Pielru Orrenie aus Murcia, welchen spanische Schrift- 
steller für" einen Schüler J aco p ois ausgeben, und der, nach C on c a, 
wenn wir ihn für nichts anderes halten dürfen, sein genauer Nachah- 
111er war; [n zwei T0, I, p. 266 angeführten Bildern heisst er den 
"Paul-trauern überlegen; das heisst duch W01 Jacnplß s Söhnen; denn 
11111 dem Haupte der Schule vorzuziehen, wäre wol gehässig. L.
	        
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