Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

Zeitraum. 
Erster 
Die 
Alten. 
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nichts von ihm übrig; in Paduu aber die Bethalle der Nunziata 
auf der Arena, ringsum in Feldern-evangelische Geschichten. 
Die Arbeit überrascht, theils weil sie besser, als all, seine übri- 
gen lvantlbilder erhalten, theils weil sie voll jener natürlichen 
Anmuth und Grossheit ist, die Giotto so trefflich zu verhin- 
den verstand, Was die Capelle anlangt, so glaubt man, Va- 
sari habe minder genau darüber berichtet; denn Savonae 
rola, den Morelli S. 10 anführt, erzählt, Giotto habe das 
Kirchlein auf der Arena capitulzungue Antonii nolslri ausge- 
malt und in der That finden sich in dem, wiewol geweissten, 
Zimmer des Capitels noch einige Spuren von der alten Malerei. 
In einer alten Hdschr. von 1312 5) wird gesagt, er habe im 
palatio comitis gearbeitet, wofür andere communis lesen und 
den grossen Saal verstehen wollen, wovon ich bald sprechen 
werde. 
Ihm folgte Giusto Padovan o, so genannt von Bürger. 
recht und Wohnort; denn übrigens war er ein Florenzer aus 
einer Familie Menabuoi. Diesem Schüler Giotto's schreibt 
Vasari das grosse Werk in der Kirche Johannis des Täufers. 
zu. Auf dem Altarhilde, wenn es von ihm ist, stellte Giusto 
nnchrere Auftritte aus dem Leben des Vorlüufcrs dar; an den 
Wänden evangelische Geschichten und apokalyptische Geheim- 
nisse; an der Kuppel malte er eine Glorie, wo man, wie in 
einer Versammlung, die Seligen auf verschiedenen Gründen und 
in verschiedenen 'l'rachten sitzen sieht. Der Gedanke ist ein- 
fach, aber ungemein glücklich und ileissig ausgeführt. Nach 
Morcllißs Notizia soll sonst über einer '_l'hüre gestanden ha- 
ben: Opus Jormnis et Antonii de Padua, welche vielleicht Ge- 
hiilfen Giustoes waren, und vielleicht, wie der Vf. jener- 
Hdschr. vermuthet, die ganze Kirche malten. Hiemit aber 
werden nicht nur Padua's Künstler, sondern auch Giotto's 
Nachahmer vermehrt; denn diese schon beschriebenen Arbeiten 
sind so Giottisch, wie in Florenz die von Taddeo Gaddi, 
oder einem andern Mitschüler desselben. Dasselbe Lob ertheilt 
er dem Jacopo Davanzo, von welchem ich umständlicher in 
5) Herausgegeben von Muratori unter dem Titel: Riccqbalrli 
174:" mricnsis, sive rlnonyzni scriploris Cümpilrllfß cloranolagica usguc 
ad atmum 1312. (Rermn Italic. svriplores T0. IX, p. 255.) L-
	        
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