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Oberitalienl.
Schule.
Venediger
spräche in Schriften übrig sind, mit der Unterschrift: Äiemo
propltem in platz-im. Sein Gehiilfe war ein Filippo Zanchi,
der zugleich mit einem Bruder, Namens Francesco, durch
Graf Tassi wieder aufgelebt ist; und einige andere, die dort
die Zahl, nicht aber gradc die Würde einer so reichen Schule
erhöhen würden. Ein jedoch auch von Ridolfi erwähnter
darf hier nicht vergessen werden, der durch liebliche Tinten,
schöne Zeichnung der Knabenkörper, Natürlichkeit in den Land-
schaften nach dem Namen eines Tizianisten gestrebt zu haben
scheint; ein Wandmaler, aber allseitig, wie ihn Muzio in
seinem Tealro di Bergamo preisct, und noch deutlicher seine
Arbeiten beurkunden. Er biess Gio. Batista Averar a,
und starb jung um die Mitte des bessern Jahrhunderts. Denk-
würdig ist auch Francesco Terzi, der sich lange in Deutsch-
land am kaiserlichen Hofe aufhielt und in mehrern Hauptstädten
Italiens durch hinterlassene Arbeiten bekannt gemacht hat. Lo-
mazzo gedenkt seiner, in dessen Vaterstadt noch jetzt in S.
Sempliciano sich zwei grosse geschichtliche Bilder befinden, der
Herr mit seinen Aposteln, etwas trocken gezeichnet, aber kräf-
tig eolorirt.
Crema hatte in Gio, da Monte einenSchülerTiziams,
wie Torre berichtet, der ihn unter die ausgezeichneten Maler
zählt, welche Mailand schmückten. Von diesem wird ein Sockel
an einem Marienaltar in S. Celso Grau in Grau gerühmt. Er
sollte auch das Altarbild malen; Antonio Carpi aber brachte
ihn durch Ränke um die Arbeit 43). CampPs Gemälde ist
noch vorhanden; zugleich aber sagt man auch, dass, wiewol
es theuerer bezahlt werden, als der Sockel, es doch weniger
werth sei. Und fürwahr, das Werk hat viel vom Polidoro
da Caravaggio, und führt auf die Vermuthung, dass Au-
relio Buso aus Crema, Polidorrfs Schüler und sein Ge-
hülfe zu Rom, der einzige, oder wenigstens erste Meister Gio-
vannVs gewesen sei. Aus Ridolfi wissen wir, dass dieser
in seiner Vaterstadt mehrere Bilder in seines Meisters Weise
gemalt; und die Schriften über die geuueser Malerei erwähnen
w
43) Man kann diese Tbalsadhe niüht so leicht wegläugnen, wie
Zaist in den Nnlizie sloriclze lldpüzori rrrcmanesi p. 162 in vagen
städtischem Eifer lhut. S. ölen neuen Guida da" Dfilana p, 139. L.