Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Florentiner 
Schule, 
Abschnitt. 
nius, und arbeitete mit ihm in S, Giovanni an lilusivwerken 
aus der Schrift, „ohne Kunst," sagt Vasari, „und ohne 
Zeichnung; weil man aber wiihrender Arbeit Handgriffe lernt, 
so war das Ende des Werks nicht so schlecht, als der An- 
fang." Cimabue wird weder bei diesen, noch bei andern 
Werken genannt, welcheTafi nachher für sich ausführte; und 
da dieser schon alt war, als Cimabue zu lehren anfing, so 
sehe ich nicht ein, wie man ihn dessen Schüler, und Zweig 
dieses Stammes nennen kann. Ich meine vielmehr, er ist, wie 
Cimabue, aus Griechischer Schule. Gaddo Gaddi, sagt 
Vasari selbst, war Cimabuees Altersgenoss und vertrau- 
ter Freund, wie Tafi's. Aus dieser Freundschaft mochte er 
manches für seine Musivkunst lernen. Anfangs hatte er Grie- 
chische Manier, und verband sie mit Cimabuescher. Nachdem 
er viel gearbeitet hatte, ging er nach Rom, arbeitete da an 
der Giebelseitc der S. Maria Maggiore, und verbesserte, scheint 
mir, seinen Styl durch eigenes Nachdenken und Nachahmung 
alter Musivwerke. Auch malte er, und ich hßllß in P1011111 
eine ziemlich verständige Kreuzigung von ihm gesehen. Dem- 
nach halte ich Gaddi für einen Nachahmer Cimabueds, doch 
nur zum Theil, nicht aber für seinen Schüler; denn es scheint 
mir nicht billig, einen, der einem gleichzeitigen Meister aus 
Freundschaft, um Rathes, oder auch um Mitthcilungen über 
die. Kunst willen naht, sofort dessen Stammbaum einzuverlei- 
ben. Von dem Siener Ügolino erzählt Vasari, er habe fest 
an der Griechischen Manier gehalten, und sich lieber nach Ci- 
mabue, als nach Giotto, bilden wollen; doch sagt er nicht 
geradehin, er sey ein Schüler gewesen, giebt vielmehr an, er 
gey von einem andern in Siena unterrichtet worden; wovon 
besser bei jener Schule zu sprechen seyn wird, die ihn, den 
lhrigen nennt. Auch sehe ich keinen Grund ein, ihr ihn zu 
entziehen. Bei der Bologneser werden wir auch von Ode- 
yigi 49) handeln, welchem liliniaturmaler man gewiss einen 
andern llleister geben muss, als einen gleichaltrigen Wand- 
maler, wie Cimabue. Indess bemerke man hier, dass, wenn 
man es wie Baldinuccüi machen wollte, in der Geschichte 
Dante Purg.
	        
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