Florentiner
Schule,
Abschnitt.
nius, und arbeitete mit ihm in S, Giovanni an lilusivwerken
aus der Schrift, „ohne Kunst," sagt Vasari, „und ohne
Zeichnung; weil man aber wiihrender Arbeit Handgriffe lernt,
so war das Ende des Werks nicht so schlecht, als der An-
fang." Cimabue wird weder bei diesen, noch bei andern
Werken genannt, welcheTafi nachher für sich ausführte; und
da dieser schon alt war, als Cimabue zu lehren anfing, so
sehe ich nicht ein, wie man ihn dessen Schüler, und Zweig
dieses Stammes nennen kann. Ich meine vielmehr, er ist, wie
Cimabue, aus Griechischer Schule. Gaddo Gaddi, sagt
Vasari selbst, war Cimabuees Altersgenoss und vertrau-
ter Freund, wie Tafi's. Aus dieser Freundschaft mochte er
manches für seine Musivkunst lernen. Anfangs hatte er Grie-
chische Manier, und verband sie mit Cimabuescher. Nachdem
er viel gearbeitet hatte, ging er nach Rom, arbeitete da an
der Giebelseitc der S. Maria Maggiore, und verbesserte, scheint
mir, seinen Styl durch eigenes Nachdenken und Nachahmung
alter Musivwerke. Auch malte er, und ich hßllß in P1011111
eine ziemlich verständige Kreuzigung von ihm gesehen. Dem-
nach halte ich Gaddi für einen Nachahmer Cimabueds, doch
nur zum Theil, nicht aber für seinen Schüler; denn es scheint
mir nicht billig, einen, der einem gleichzeitigen Meister aus
Freundschaft, um Rathes, oder auch um Mitthcilungen über
die. Kunst willen naht, sofort dessen Stammbaum einzuverlei-
ben. Von dem Siener Ügolino erzählt Vasari, er habe fest
an der Griechischen Manier gehalten, und sich lieber nach Ci-
mabue, als nach Giotto, bilden wollen; doch sagt er nicht
geradehin, er sey ein Schüler gewesen, giebt vielmehr an, er
gey von einem andern in Siena unterrichtet worden; wovon
besser bei jener Schule zu sprechen seyn wird, die ihn, den
lhrigen nennt. Auch sehe ich keinen Grund ein, ihr ihn zu
entziehen. Bei der Bologneser werden wir auch von Ode-
yigi 49) handeln, welchem liliniaturmaler man gewiss einen
andern llleister geben muss, als einen gleichaltrigen Wand-
maler, wie Cimabue. Indess bemerke man hier, dass, wenn
man es wie Baldinuccüi machen wollte, in der Geschichte
Dante Purg.