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Unteritaliexl.
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unsere liebe Frau mit dem Götterkinde im rechten Arm dar-
stellen. Sie sind zwar roh, beurkunden aber doch die Fert-
setzung gerade dieser Schule bis auf Giunta w). Diesem
hat Tempesta in den letzten Jahren ein schönes Lob er-
theilt; und er verdiente es gleich im Anfange der Geschichte.
Die Vaterstadt hat kein ihm unbestreitbar beizulegendes Ge-
mälde, einen Gekreuzigten ausgenommen mit seinem Namen,
welcher unter seine ersten Werke gezählt wird, und im drit-
ten Bande der Pisu illustrum gestochen ist. Bessere lieferte
er in Assisi, wohin ihn um's Jahr 1230 der Franciseanerge-
neral Elias von Cortona berief. Von daher haben wir auch
Kunde von seiner Erziehung, welche Pater Angioli, der Ge-
schichtschreiber jener Basilika, mit den Worten berührt: Juu_
cm Piszmus ruditer a Graecis instructus primus es: Italis (ei-
ineint woi die berühmtcren) artem apprehend-it circa an. sul.
1210. In der Engelkirche ist das am besten erhaltene Bild
dieses Künstlers, ein Gekreuzigter auf einem hölzernen Kreuze,
zu den Seiten und oben unsere liebe Frau und zwei andere llillljg
Figuren, unten eine vcrstümmelte Aufschrift, die ich an Ort;
und Stelle gesehen und hier völlig ergänzt mittheile:
lzcNflbäl PISANUS
JunTINI ME Fecit.
Ich ergänze Junlini, weil Morrona (B. 2. S. 127.) an-
giebt, auf den Pergamenhandschriften von Pisa finde sich ein
Giunta di Giuntino, welchen ich mit Hülfe der Assisi-
scheu Inschrift für den fraglichen Maler halte 17). Die Figuren
sind beträchtlich kleiner, als im Leben; die Zeichnung ist trok-
ken, die Finger übermäßig lang; viiia, könnte man auch hier
sagen, mm lzolninum, sed tempurum. Doch ist ein Studium
des Nackten, ein Ausdruck des Schmerzes in den Köpfen, im
I6) Ueber Giunla du Pis. Kunst. B]. z. Illarg, I? Na.29 ßler;
1827. bVir empfehlen den Freunden der Kunstgeschichte die in die_
den: Jahrgange in mehrern Blättern verlheilten Abhandlungen über
iliß Ällfäilgejitalienisuhcr Kunst. Es haben diese Abhandlungen ein
um so größeres Gewicht, da. solche von mehrern ausgezeichneten Ken-
nern verfasst isind, welche diese gründlichen Kenntnisse nicht etwa.
hlns am: Urkunden und lheravischen Quellen znsummeutrugen, nun-
uexu durch eigne Anschauung der Kunstwerke selbut gewannen.
Q.
17) 130W S. Rilwnfßvßs Iml. Furscllungma TA. I. S. 343. und
ß clr-ßrks l-nznslblutz Jrrflrg. m17. Km 26.1 U".