Florentiner
Schule.
Abschnitt.
diente er sich in Rom noch mehr; und es scheint ihm viele
Jahre geblieben zu seyn. Vasari war nichtbillig genug ge-
gen sein Verdienst. Er spricht im Leben Tafiis nur wie
beiläufig von ihm; jedoch beweisen die angeführten Gedichte
auf ihn, und die Aufträge, die er erhielt, wie hoch ihn seine
Zeitgenossen hielten. Er soll auch Maler gewesen seyn, Dies
beruht indess nur auf einem Misverstiindniss, welches ich bei
der Sienisehen Schule hellen werde. Wie ich denn überhaupt
hier und an andern Orten gegen diejenigen streiten muss,
welche ihm zuviel geben, oder nehmen.
Die Malerei, welche keine solche Muster hatte, blieb hin-
ter der Mosaik, und noch mehr hinter dir Bildnerkunst zu-
rück. Darum aber "waren im Jahre 1240,. als Cilnabue ge-
boren ward, doch nicht alle Künstler ausgestorben, wie Va-
sari übertreibend sagt. Uebertreibung ist dies allerdings; er-
wähnt er ja doch selbst mehrere Bildlniuer, Baukünstler und
Maler jener Zeit und berichtigt so jenen unbehutsamen allge-
meinen Ausspruch, gegen welchen so viele Schriftsteller geei-
fert haben und eifern. Beinah in jedem Buche werde ich ihre
Klagen und Maler jener Zeit anführen müssen: und ich fange
sogleich an und nvnne die in Toscana damals lebenden.
Pisa hatte damals nicht nur Maler, sondern auch eine
Kunstschule"). Morrona leitet ihren Ursprung unmittelbar
aus Griechenland her. Als die bereits zu Wasser und zu Lande
mächtigen Pisaner im Jahre 1063 ihr grosses Domgebiimle auf-
führen wollten, hatten sie von dort, nebst dem Baukünstler
Busch etto, auch Miniaturmaler und Malen mitgebracht, und
zu Zöglingen ihrer Stadt gemacht. Die Griechen konnten da-
mals wenig lehren, weil sie wenig.verstanden. Ihre ersten in
Pisa gebildeten Schüler scheinen einige Ungenannte gewesen
zu scyn, von welchen noch einige illiniaturen und Gemälde
übrig sind. Im Dom ist eine Pergamenhandschrift von dem
am heiligen Sabbat gewöhnlich gesungenen blvullel; da Sieht
man Thiere und Pflanzen in llliniaturgvein Denkmal; das man
dem noch nicht gebildeten zwölften Jahrhundert beilegt, das
aber doch nicht ganz rohe Kunst verriithl Auch gibt es im
Dom und anderswo einige Gemälde jenes Jalarhunderts, welche
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ilL-zsäralu
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