Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Unieritalien. 
Buch. 
man im Dom von Modena, in der Kirche des H. Donato zu 
Arezzo, in der Hauptkirche zu Pisam) und andern sehen kann, 
die an den Thüren, oder im Innern Ueberbleibsel solcher A1-_ 
beiten enthalten. Niecola. von Pisa sah zuerst Lieht, und 
folgte ihm. Zu Pisa waren und sind noch jetzt einige alte 
Snrkophage; ein sehr schön-r namentlich, worin Beatrice, die 
Mutter der Grälin Matilde, lag, die im elften Jahrhundert" stark 
Darauf ist eine Jagd des Hippulytus vorgestellt; ein Biläfßliuf, 
das aus einer guten Schule herrühren muss, da es von den 
Alten auf mehrern in Rom befindlichen Urnen wiederholt ist! 
Dies war das Muster, welches Niccola vor Augen hatte; nach 
ihm bildete er sich einen Styl, der das alte Gute, besomlel-s 
in den Köpfen, und im I'altei1ivurf hatte, und Anlass war, dass 
in verschiedenen Städten Italiens viele Künstler, von lübliehem 
Neid entflammt, sich mit mehr Eifer auf die Bildnerei legten, 
als früher, wie Vasari bezeugt. Niccola erreichte indegs 
nicht, was er wollte. Seine Zilsammcnsetzimgen sind zuwei_ 
len allzu gedrängt, die Figuren fallen oft plump ans und sinq 
ileissiger, als ausdrucksvoll. Immer aber wird er in der Ge_ 
schichte der Zeichnung Epoche machen, weil er zuerst die 
Künstler auf den rechten Weg führte , und einen bessern GrumL 
satz förderte. In allen Strcbungen hängt alles von einen, 
neuen Grundsatz ab, der, in Schulen verbreitet und angenonh 
men, allmülig eine allgemeine Umwälzung der Ideen 'hcrvor_ 
bringt, und. dem folgenden Jahrhundert eine neue Bühnß 
bereitet. 
Seit 1'231 fertigte er die Urne des Heil. Dominicns, im- 
von er, als einem vorzüglichen Werke, N icc ola dall ' U1" na  
, 
I0) Elöchst roh ist die bronzene Seitentlniir, welche qclxoxi Mär, 
tini in der Geschichte jenes Tempels S, 8.5. beschrieben, um] 1191. 
Herr von lllorrorla mit Wahrscheinlichkeit dem Bonanno v0" 
Pisa zuschreibt. Von diesem war, nach Vasari im Leben Arno] fuvs, 
die große erzene Thür der Prinlüslill't'lle zu Pisa vom Jahr 11550, 
die raachher bei einem Brande zu (lrunde ging. Ebenfalls von ihm 
ist die der Maria Nuovß zu Munreule, welche dcl Giudice in 
der Beschreibung dieser Kirchb, einführt, die den Namen Bo nann Q 
vnn Pisa und das Jahr 1136 führt, gleich roll, wie die angegebene 
Pisaner, nach dem Urlheile des lsunsterfahrerlen"Ritter Pnccini_ 
Wer Nicculuü von Pisa. WVenh ermessen will, vergleiche m". 
diese beiden Thüren mit seinen wenige Jahre nachher gefertigren 
Arbeiten. L. 
H) Eine Abbildung diese! Sarges in Cicogllara Slnria dem; 
arullura. Val. I. Tav. VIII. Da die Bildnerei die Wiederbelebung
	        
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