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XXIX
schichtschreiber keinen Eintrag, welcher die gangbaristen
Ansichten miuheilt, ohne gehässig zu erörtern, .ob es
auch die wahrsten sind.
Ich beginne mit dem _Thei]e4 von Italien, der durch
Vinci, Nliclxelangelo und Raffael zuerst in der
Malerei glänzte und entsöhiedenes Gepriig hatte; dies sind
die F ürsten der Flofelztiner und Römiscjlen Schule. An
diese knüpfe ich die benachbarten, Siena und Neapel.
Kurz nachher wurden in Italien Giorgione, Tizian
und Coreggio berühint in der Färbung, wie jene in
der Zeichnung. Hierauf folgt die Bolagner Schule, wel-
che das Beste aller der übrigen in sich vereinigen wollte.
Ihnen füge ich das benachbarte Ferrara und Ober- und
Unler-Romagna bei. Es folgen die später berühmt ge-
wordene Genueser, und die Piemolzfeser Schule, welche,
ohne so alt, wie die übrigen zu seynv, doch bedeutende
Verdienste hat. Und so treten die fünf berühmtesten
' Schulen
nach
einander
auf,
wi e
sie
entstanden;
wie
wir
auch
in
der
alten
Malerei
znvörderst
die
Asiatische
und
hlellenische bezeichnet finden, diese dann in die Altische
und Sicyonische zerfällt, woraus endlich die Römische
entstand Endlich sind die nöthigen Register ange-
hängt. Bei der Einreihung der Einzelnensin diese
oder jene Schule berücksichtigte ich mehr noch, als
Herkunft, Erziehung, Slyl, besonders Wohnort und
Unterricht; ohwol diese Umstände zuweilen so gemischt
sind und sich kreuzen, dass manchmal mehrere Städte
um Einen Maler streiten könnten, wie ehemals um Ho-
24)! S. Aguc chi iu einem Bruchstück
pittori, scullari e arckitem" madernd S. 190.
bei
Bellori
Vits
L.