Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Um eritalien. 
Viertes Buch. 
Schule. 
Neapelische 
wahre und erste Grund dieses Unfugs ist in den Meistern fast 
aller unserer Schulen zu suchen; sie haben der Leitung ihrer 
ellmaligcn Gründer sich entzogen und so im Dunkeln einen 
neuen Führer blincllings zu erfassen gesucht, ohne UIIClIZUdCH- 
ken, wer er sei und wohin er führe. So haben sie sich bei 
jedem Schall einer neuen Lehre mit ihren Schülern ange- 
schlossen. 
Zu G-iordan o 's und Soiimen eis Zeiten stand als 
Landsehafter N i c col a M a s s a r 0 in Ansehen, li o s a ' s Schü- 
ler und mehr seiner Zeichnung, als seines Colorits Nachahmer. 
In letzterem 8) war er matt, und nie erreichte er ihn in ange- 
messcnen Figuren , worin ihm A n t o n i o di S im o n e_ half, 
der kein vollendeter, aber doch nicht unverdienter Schlachten- 
maler warn M a ssar o unterrichtete Gaetano Martc riello, 
welcher ein freier und WUIIKlCYllClISY Landschnfter wurde , oft 
aber bloss entivarf und immer falsch colorirte. Besser war 
darin , nach dem Urtheile der Kenner , der Gcschichtschrciber 
Bernardo D ominici, B eiclfs Schüler, fleissig und klein- 
licli umständlich auf Niederländische Weise auch in Bamboc- 
einten. Gute Landsehafter waren in Romagna Fe rraj u o li 
und S a m in a 1' t i n 0 aus Neapel, die sich dort niederlicssen. 
In Ansichten war der obgenannte Moscatiello vorzüglich. 
In Solimeneßs Leben wird Arean gclo Guglielmelli 
als in derselben Kunst lßfililllfßil angeführt. Dom enico 
B randi, ein Pleapolitaner, [und Giu seppc Tassen i , ein 
Römer, wetteifcrten mit einander in der Thicrmalcrei. Darin 
und in Blumen und Früchten war ein P a olu c ci 0 C a t t a - 
mar a  zu Zeiten O r l a n d i ' s , tüchtig. In Seestüeken und 
Landschaften glänzten Li 0 n a r d o C o cco rante und Ga- 
briel Ricciardelli, ein Schüler des Orizzonte, die am 
Hefe des Königs Karl von Bourbon arbeiteten 9),  
L 
8) Gio. Tuccari aus Messina, Sohn eines Antonio, schwa- 
cher Schüler Barbalungrvs, wiewol in ttlldern Gattungen der 
Malerei sehr geübt, verdankte seinen Ruf kleinen Schlachlgemälden, 
die er van-möge seiner schneller: Hand unglaublich vermehrte, 11m1 diß 
nach Deutschland gekommen, oft; in Kupfer geätzt worden sind. Er 
ist ein fruchtbarer und lebhafter Erfinder, manchmal aber unrichtiger 
Zeichner. L. 
Unter den 
Messinern 
wird 
genannt, 
Niccolö Cartisanni 
ein
	        
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