Viert. Zeilr.
ihre Schüler.
Giordano, Solimcne u.
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kommt er nicht häufig vor. In Rom haben die Fürsten Al-
baniund Colonna einige Geschichtbihler; zahlreicher einige Fa-
beln die Gr. Bonaceorsi in der Gallerie zu lllacerata; unter an-
dern den '.l'od der Dido, ein grosses Bild von gresser Wir-
kung. Sein grösstes Stück sah ich im Kirchenstaate, ein
Abendnlal im Speisesaal der "Conventualexx zu Assisi, ein rein?"
liches, ansserorrlexltlich lleissiges Werk, wo der Maler unter
den bei der "Tafel" Aufwartcntlen sich selbst alvgemalt hat,
Die Grundsätze, welche Solimcne den lernenden Jüng-
lingen einflüsste, werden von seinem Lebensheschreibermitge-
theilt und haben eine sehr zahlreiche Schule gebildet, diesich
auch um die Hälfte des 18. Jahrhunderts über das Königreich
hinaus verbreitete. Unter denen, die in Neapel blieben, haben
wir eben erstFerdinando Sanfeliee, einen Neapolitaxier
Edlen, genannt, der sich zu ihni in die Lehrebegab und ihn,
zu Allem bestimmen konnte. Da der Meister nicht alle Be-
stellungen von allen Seiten her annehmen konnte, so war der
sicherste iVeg, keine absehliigliehe Antwort zu erhalten, der,
dass San felice sie antrug, dem allein er keine Bitte versagen
konnte. Unter Solimenefs Leitung ward er ein bedeuten-
der Figurenmaler und maite etliche fstltarbihler. Gern malte er
auch Früchte, Landschaften und Ansichten, worin er trefflich
war, so wie als Bautenmaler. Aber keiner von Solimenüs
Schülern kam ihm näher, als Francos eo de Mura, genannt
Franceschiello. Er war Neapolitaner von Gebhrt, und
trug viel zur Verschönerung der Hauptstadt öffentlich und in
Privathiiuserrl bei. Kein iVcrk aber hat ihn wol berühmter ge-
macht, als die Vi'an:lbilaiei' in mchrern Zimmern des k. Palastes
in Turin, wo er mit Beaumont wetteiferte, der damals in
seiner Bliithe stand. Er malte dort die Decken einiger Zim-
mer, grosserxtheils auf Niederländische iVeisc; die Gegenstände,
die er wählte und sehr annxuthig behandelte, waren olympische
Spiele und Aehillesfs Thatcn. Auch in andern Theilcn des Pa-
lastes hat er etliches gemalt. Ebenfalis in grosser Achtung
stand Andrea dell) Asta, der aus Solimenvs Schule
nach Rom zu studiren ging und in den Vaterländischen Styl
noch etwas von Raffael und dem Alterthum brachte. Unter-
seine besten Stücke zählt man die beiden grossendiildcr, die
Geburt und Erscheinung U. H., welche e_r in Neapel für die
I. BCl. q