Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Viert. Zeitr. 
ihre Schüler; 
Giordano, Solimene u. 
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klang aus der Römischen Schule haben, wo er auch studirt 
hatte. Mit seinen Schülern hatte er wenig Glück, ohwol sie 
sehr zahlreich waren. Unter allen that sich Gius e p pe 
Mastroleo hervor, dessen Erasmus in S. Maria Nuova sehr 
gelobt wird. Mattcivs Mitschüler bei Giortlano und nach-_ 
her auch sein Schwager war Gio. Batista Lama; und auch 
dieser streifte an ihn in seinen Arbeiten. Nach Paolo's 
Beispiel legte er sich besonders auf das Siisse der Farbe und 
des Helldunkels, beliebt in grössern Werken, wie der Gallerie 
des Herzogs von S. Niccola Gaeta, und mehr noch in Bildern 
mit kleinen Figuren für Sammlungen, wo er gern mythologi- 
sche Gegenstände darstellte. Sie sind in Neapel und dem Kö- 
nigreiche nicht selten.  
Francesco Solimene 5), genannt der Abate Cic- 
cio, war in Nocera de, Pagani di Angelo geboren, Schüler 
des Ritters Massim o. Er vertauschte aus Neigung die Wis- 
senschaft mit der Malerei, lernte irom Vater die ersten An- 
fangsgründe darin und ging nach Neapel. Hier besuchte er 
Franccscots di Maria Schule, die, wie er meinte, zuviel 
auf Zeichnung gab; hierauf die Akademie Pe's, wo er, ju- 
gendlich berathen, zugleich Nacktes zeichnete und malte. So 
kann man ihn kaum Schüler eines Andern, als der Meister 
nennen, die er stets copirte und studirte. Anfangs folgte er 
Cortona in Allem; hierauf, nachdem er sich eine Manier ge- 
bildet, hielt er ihn doch für eins seiner Muster, soweit, dass 
er ganze Figuren von ihm copirte, nur aber seinem neuen 
Style gemiiss. Dieser neue und charakteristische Styl Soli- 
m cn eis kommt dem des Pr eti am nächsten, die Zeichnung 
ist minder genau, die Farbe minder wahr, aber die Gesichter 
sind schöner; in diesen ahmte er zuweilen Guido, zuweilen 
Maratta nach, oft sind sie nach der Natur. Daher ward er 
von Einigen der Calabrischc verfeinte Ritter genannt. Mit 
Preti verband er Lanfranco, welchen er den hleister nann- 
tc, von welchem er die geschliingelte Anordnung annahm, die 
wol übertrieb. Von Beiden nahm er das Helldunkel, welches 
er in seinen Mitteljahren sehr stark vortrug; denn in spiitern 
Jahren minderte er es und lenkte in das Leichte und Sanftere 
Vgl. 
Goethe's 
Winckelzzzanu 
238
	        
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