Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Neapelische Schule. 
Viertes Buch. 
auf eine Weise, lieblich in Farbe und mit eingebildeten Streif- 
liehtern malte, wie de' Matteis sagt, der für Franceseo 
sehr eingenommen ist. 
Lanfranco leistete, wie gesagt, in Neapel dem Mas- 
silno einigen Beistand; dieser aber entsagte ihm um Guido. 
Mehr geiiel er den beiden Po, die von ihm besonders das Co- 
lorit annahmen. Pascnli theilt ihm zweifelhaft den Prcti 
zu; ein Irrthum, den wir bald berichtigen werden! Domini- 
ci zählt unter seine Landsleute auch Lanfrancws Schüler, 
Brandj; aus einem seiner Briefe schliesst man, er habe 
Gaeta für sein Vaterland anerkannt. Er mochte daher stam- 
men; geboren aber war er in Poli  Ich habe ihn unter 
den Malern in Rom genannt, wo er studirte und viel arbei- 
tete; nebst ihm den Ritter Giambatista Benaschi, wie er 
bei Einigen, oder Beinaschi, wie er bei Andern heisst. Dies 
ist der Grund, warum man zwei verschiedene Maler aus ihm 
gemacht hat; es hätte noch ein dritter daraus werden können, 
denn in einigen Werken heisst er auch Bcrnaschi. Zu die- 
sem Misverstündni hat ein Widerspruch zwischen seinen bei- 
den Geschichtschreibern beigetragen, wobei sich aufzuhalten 
nicht der Mühe lohnt. Ich sage nur, er war nicht Lanfran- 
c0's Schiilcr, weil er vor 1636 geboren war, Sondern des 
Mr. Spirito, in Piemont, und des Pietro del Po in Rom. 
So berichtet Orlandi, der wol bessere Nachrichten, als Pas- 
coli und i) omi nlici, durch die 'l'cchtcr des Ritters, A ngela, 
haben konnte, welche zu seiner Zeit in Rom lebte und Bild- 
nisse ganz nach der Natur malte. Er selbst aber, der von 
Pascoli und Orlandi als Maler in Rom eingesehen wird, 
malte doch dort sehr wenig öffentlich, wie man aus Titi er- 
sieht. Sein bvirkungskrcis war Neapel, wo er eine zahlreiche 
Schule hatte, Kuppeln, Decken und dergleichen Bauwerke, als 
grossriinmiger Maler malte. Er war so gedankenreich, dass 
man nicht eine Figur ZWCilllill in derselben Gebiirde wieder- 
findet; auch fehlte ihm nicht Anmuth der Formen, oder des 
Colorits, wo er sich begnügte, Lanfrancws Fussstapfen zu 
Jblgen, wie in der heil. Maria zu Loreto und in andern Kir- 
chen; denn in einigen andern, wo er krüftigeczu seyn trach- 
Przscnli 
Vile 
129.
	        
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