Dritter Zeitr.
Corenzio. Rib. Caracciolo. Fremde.
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ren, wie an Zeichnung und Wahrheit überlegenen. Auf Wand-
malerei hatte er sich in der Jugend nicht gelegt; als er be.
rcits all; war, versuchte er sich darin, um Giordano nicht
nachzustehen; aber zu grossem Nachtheil seiner Ehre bestät-
tigte er den Spruch: ad omnem disciplinam tardior est se-
nectus.
Unter
seinen
Schülern
ahmte
ihn
Giacomo
Farelli
gut nach, der mit frischerer Kraft und mit Hülfe des Meisters
doch dem Giordano es einigermassen bot. Die Brigitten-
kirche hat von Farelli ein schönes Bild der Heiligen; und
Mattei überging ihn nicht als Mann von vielem Verdienst.
Doch sank er in der öffentlichen Achtung, als er in höhern
Jahren seinen Styl änderte und in der Sacristei des iTesoro
malte. Hier schmeichelte er sich als Jünger des Domeni-
ehino auftreten zu können; aber es gelang ihm nicht und
nie hat er wieder etwas Geschmackvolles geliefert.
Dom enichino hatte immer unter Neapels und des Kö-
nigreichs Malern tüchtige Nachahmer 8). Von dem Calabrier
Cozza, der in Rom lebte, wie von Antonio Ricci, ge-
nannt Barbalungzi, dem Messiner, der in Rom sehr be-
kannt war, hab, ich bereits gesprochen. Hier muss ich noch
beibringen, dass dieser, nach Messina zurückgekehrt, seinen
Geburtsort mit seinen Arbeiten verscbünte, wie zu S. Gregorio
dem schreibenden Heiligen, in S. Michele der Himmelfahrt, in
S. Niccolö und im Sieebhause zwei Pieta von verschiedener
Erlindung. Er wird für einen der, besten Maler der Insel ge-
halten, die deren mehrere hatte, als man glaubt. Auch lehrte
er daselbst und hatte zahlreiche Jünger immerforth Die meiste
Ehre machten ihm Maroli, Onofrio Gabriello, Ago-
stino Scilla; nur dass sie in die Empörungen von 1674
und 76 verwickelt waren, wo der Erste das Leben verlor, die
andern Beiden lange verbannt umherirrten. Maroli hielt nicht
an B arbalungats Style fest, sondern schilfte nach Venedig,
8) Gio. Üatis ta. Durancl, ein Schüler Dbmenivhinow,
liess sich in Messina nieder, und blieb ihm immer treu, wiewol man
nur eine heil. (Täcilia von ihm im Kluster dieses Namens anführt,
weil er gewöhnlich Bildnisse malte. Hierin folgte ihm seine Tochter
Flavia, Filippo GiannettPs Gattin, die als Bildnismalerin
und genaueste Copislin jedes Urbildes schätzbar war. L-