Dritter Zeitr.
Corenzio. Rib. Caracciolo. Fremde.
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und selbst den Corenzio, der als Wandmaler an Fertigkeit
Wenigen nuchstand, In Bildnissen folgte er der Leitung San-
tafede's und ward ein treiilicher Tizianist. Als er nach-
her nach Rom ging, Annibales Werke sah und, wie Einige
sagen, Guido kennen lernte, ciferte er dem Ersten in der
Zeichnung, dem Zweiten in der Farbe nach, so dass er, wie
Galanti sagt, sich den Namen Guido Reni von Neapel
verdiente. Sein grosses Talent setzte ihn bald in den Stand,
mit den Besten in die Schranken zu treten. In der Karthause
malte er mit Ribera wetteifernd einen todten Jesus unter
den Marien. Da dies Bild etwas, schwarz geworden war, so
überredete Ribera die Mönche, e waschen zu lassen und ent-
stellte es mit ätzendem Wasser so, dass Stanzioni keinen
Strich wieder daran thun wollte, damit, wie er sagte, die Welt
einen so schändlichen Betrug klar sähe. Aber in dieser Kir-
che, die ein wahres Museum ist, wo jeder Künstler, um dem
andern nicht nachzustehen, sich über sich selbst erhob, hinter-
liess Massimo andere auserlesene Arbeiten, namentlich ein
staunenswerthes Tafelbild des heil. Bruno, der seinen Mönchen
ihre Regel gicbt. In vaterliinrlischen Bildcrsüleil ist er nicht
Selten, und in auswärtigen wird er sehr geschützt. Die Decken-
gewölbe in Gesü Nuovo und S. Paolo weisen ihm einen aus-
gezeichneten Platz unter den Wandmalern an. Er war fleissig
und auf Vollendung stets bedacht, so lange er ehelos war; als
er sich nachher mit einer Adeligen verheirathete, arbeitete er
viel, um ihren grossen Aufwand zu bestreiten, und lieferte
Mangelhaftes. Fast möchte man Cocchi in seinem _Rugi0na-
mento del matrinwnio Recht geben, der S. 40 den zeichnen-
den Künstlern die Ehe misrieth.
Massimafs Schule war an berühmten Zöglingen frucht-
bar, was eine Folge seiner Lehrart und seines Rufes war; und
so bewährte sich jenes Sprüchwort Primus zliseemli arllor est
nobililas magistri (ein edler Meister befeuert am meisten zum
Lernen). Muzic Rossi, der aus seiner Schule zu Guido
überging, war würdig, im l8ten Jahre in der Karthause zu
Bologna neben vollendeten Künstlern zu malen, und stand der
Vergleichung; aber dieser seltene Spross ward bald vom Tode
gefällt, und selbst sein Geburtsort hat nichts von ihm; denn
die 'l'ribune des heil. Petrus in Majella, die er kurz vor seinem