Dritter Zeitr.
Corenzio. Rib. Caracciolo. Fremde.
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er auch 10 Spagnoletto genannt worden. S0 sagen D0-.
minici, Signorelli, Galanti. Jetzt ist der Streit ent-N
schieden, indem sein 'l'aufzeugnis aus Sativa, jetzt San Fi-
lippo, beweiset, dass er dort geboren, worüber man die Anlo-
logia di Roma von 1795 nachsehen kann. Man liesct auch,
dass er die Anfangsgründe der Malerei in Spanien von Fran-
cesco Ribalta , aus Valenzia , gelernt, der für einen
Schüler des Annibale Caraeci gehalten wird. Aber die
Geschichte von Neapel, die mir jetzt hinsichtlich der Nach-
richten von diesem Künstler verdächtig geworden, sagt viel-
mehr, er habe noch jung, oder gar als Knabe in Neapel unter
Michelangelo da Caravaggio studirt, als dieser, Mor-
des wegen, aus Rom verbannt um 1606 dahin kam, und für
Kirchen und Privatleute viel arbeitete 3). Wie es isich nun
auch mit seinem ersten Unterricht und Alter verhalte, soviel
scheint ausgemacht, dass das liebste Muster, nach welchem er
als Jüngling geschaut, Caravaggio gewesen. Als er nach-
her in Rom Raffael und Annibale, und in Modena und
Parma Coreggio gesehen, betrat er nach ihrem Beispiel ei-
nen anmuthigern und heiterern Weg, auf welchem er kurze
Zeit und mit wenig Glück malte, weil in Neapel auch Andere
dieselbe Bahn wandelten, die schwer zu übertreffen waren. Er
kehrte also zum Caravaggischen Geschmack zurück, wel-
cher durch seine Wahrheit, Kraft, Licht- und Schattenwirkung
die Menge mehr fesselt, als der anmuthige Styl, und nicht
lange darauf ward er zum Hofmaler ernauxit und mithin ent-
scheidender Gcschmacksrichter.
Seine Studien halfen ihm besser erfinden, wählen und
zeichnen, als Caravaggio, Welchem nachciferml er bei den
Karthäusern jene grosse Kreuzabnahme malte, die allein, sagte
l
3) Cßravaggio hatte noch einen bedeutenden Schüler an dem
Syrakuser Maria Minniti, der jedoch grösstentheils in Messina
lebte. Da er einige Zeit in Rom mit Caravaggio gearbeitet hatte,
so hatte er seinen Geschmaclfangenommen, o jedoch, dass er ihn
zwar im Starken nicht gleichkam, dafür aber mehr Weichheit und
Leichtigkeit in den Umrissen hatte. In ganz Sicilien iindet man
Werke von ihm; denn er malte viel und hielt Zwölf junge Lßllle,
deren Arbeiten er verbessert oder übergangen für seine Vßrkßllfle-
Daher entsprechen nicht all, seine Bilder seinem Rufe. Meißinß hilf
etliche üßentliche, wie den Todten zu Naim bei den Cßpuzinern, did
Schutzherrin Maria bei den Verginelle. L.
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