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Vorwort.
Raffabl,
Tizian,
Poussin
und
andern
ähnlichen
lohnt gar sehr der Mühe aufzubewahren; denn gewöhn-
lich urthejlt derjenige besser, der besser macht. Va-
sari, Lomazzo, Passeri, Ridolfi, Boschini,
Zanotti, Crespi bedürfen W01 hier und da, wo sie
der Parteigeist überraschen konnte, der Prüfung; am
Ende aber hatten sie ganz besonders ein Recht, zu be-
lehren, da sie vom Fache waren. Niedriger, als sie,
stehen Bellori, Graf Malvasia, Graf Tassi und
andere ähnliche; aber zu verwerfen sind sie darum kei-
neswegs, lda sie, obwol nur Kunstfreunde, oft doch Ur-
theile der Künsller und der Beschauer aussprachen. So-
viel hier von den Geschichtschreibern im Allgemeinen!
Näheres über einen jeden wird. bei Gelegenheit der von
ihnen geschilderten Schulen gesagt werden.
In der Benrtheilung eines jeden verfuhr ich wie
Baillet, der in seiner bändereichen Geschichte der soge-
nannten Geisteswerke nicht sowol seine, als fremde Ge-
danken verträgt. Demnach habe ich die Änsichtender
Kenner, wie sie sich in den Geschichtschreibern vorfin-
den, gesammelt, letztere aber nicht allemal angeführt,
um das WVerk nicht anzuschwellen, noch berücksichtigt,
wo sie mir leidenschaftlich zu urtheilen schienen. Die
hier fraglichen Schriften sind in einem Anhange beson-
ders als Quellen angegeben, Ferner habe ich einige
gefeierte Kunstkenner benützt, wie B0 rghini, Fres-
noy, Richardson, Bottari, Algarotti, Lazza-
rini, Mengs und andere, Welche mehr, als Lebens-
beschreibungen unserer Künstler, geliefert haben. Auch
Lebende habe ich beachtet und (liesfalls mehrere Italic-
nische Künstler befragt, ihnen mein Werk vorgelegt, ih-
ren Rath. befolgt; besonders, wo es Zeichnung und an-
dere Theile der Malerei galt, über welche lzn urtheileu