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Unteritalien.
Viertes
Buch.
Schule.
Neapeliche
Style verharrten, wie ein gewisser Cesare Turco, der mehr
nach Pietro sich hinneigt; ein guter Oel-, aber höchst un-
glücklicher Wandmalcr. Ganz Andrea's Zögling war Fran_
cesco Santafede, Fabrizi0's' Vater und Meister; bei-
des Maler, die im Colorit wenig ihres Gleichen in der Schule
haben und so einander gleichen, (lass sie Einer und derselbe
scheinen. Dennoch finden Kenner im Vater mehr Kraft und
Farbe in den Schatten; man rühmt seine Deckengemälde in
der Nunziata, und bei dem Fürsten von ISomma eine Kreuzab-
nahme. Vor allen Schülern Andrea's glich ihm ein gewig-
ser Paolillo, dessen Arbeiten fast alle dem Meister zuge-
schrieben, aber von Dominici ihm wieder zugeeignet worden
sind. Wür" er nicht sehr jung gestorben, er wäre die Zier der
Schule geworden.
Polidoro Caldara, oder di Caravaggio kam im
VJahr 1527 , als Rom geplündert ward, nach Neapel. Er starb
auch in Neapel nicht Hungers, wie man dem Vasari aufge-
heftet hatte. Andrea von Salerno, sein, ehmaliger Mitschü-
1er, nahm ihn in seinem Hause auf und machte ihn in der
Stadt bekannt, wo er nicht wenig Aufträge bekam und, ehe er
nach Sicilien ging, einige Schüler bildete. Wie wir schon be_
merkten, hatte er sich in Rum durch seine Helldunkel bekannt
gemacht; in Neapel und Messina versuchte er sich in Farben,
Seine Farbe in Uelgemählen war blass und dunkel, wenigstens
eine Zeitlang; und in dieser Art habe ich einige Stücke aus
der Leidensgeschichte in Rom bei Gavin Hainilton gesehen, die
aus Sicilien kamen, übrigens (in Zeichnung und Erlindung köst_
lich waren. Vasari, der von diesem herrlichen Geiste mit
einer Art von Begeisterung schreibt, hat ein Bild, das er kurz
vor seinem Tode in Messina malte, bis in den Himmel erho-
ben; einen Christus, der unter einer Menge Volks nach der
Schiidelstiitte geführt wird. Er behauptet, das Colorit sei m1-
rend 2).
L
1er dieser Schule, dass so ausgezeichnete Werke von ihm in die;
Land kamen; wie z. B. I0 Spashna gIi Sicilia, In Tierge auxPnissnn,
eine andere noch jetzt in den Studien zu Neapel befindliche heilige
Fßlllilie und eine Madomm auf dem Throne. im königl. Palast daselbst,
Q.
2) Man sieht in der Tlmt in der Savristei der Kirche zu St. Elmo
einige Ueixiähie vancaravagg i o, su wie andere von Spagnolatto,