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Unteritalien.
Viertes Buch.
Neapelische Schule.
Kinder gemalt. Er ist in der Catharinenkirche zu Formelle;
ein Stich davon im dritten Bande der Letters senesi. Dar-
auf ist das Jahr 1413 angegeben; dergleichen Zahlen darf
man aber nicht so leicht trauen. Der P. della Valle bemerkt
dort S. 56, dass Matten 1462, als er mit seinem Vater in
Pienza malte, Jüngling war, und auf seinem eigenen Bildnis
von 1491 nicht gar alt aussieht; mithin konnte er nicht [-118
in Neapel gearbeitet haben. Demnach bin ich nicht abgeneigt;
zu glauben, es fehle in jener Angabe nachlüssigerweise ein L,
und müsse heissen MCCCCLXVIII. So muthiuasst auch der ge-
nannte Schriftsteller, und dies um so mehr mit Grunde, da er
seine Gründe aus den Schriftzügen und der Abwesenheit des
Malers aus der Vaterstadt her-nimmt. Aehnliche Beispiele sind
uns schon oben vorgekommen und iindet man auch in Citaten,
Sonaeh muss auch das berichtiget werden, was Dominici
sagt, Matteo von Siena habe auf Solarioes Styl Einfluss
gehabt. Mögen doch Beide einander in den Gesichtern und
überhaupt im Styl ähnlich seyn; dies ist aber anders zu er-
klären, entweder so, dass Matteo von Solario lernte, Oder-
Beide, wie oft zu geschehen pflegt, von einem und demselben
Muster.
Antonello aus dem Geschlecht der Antonier, allgemein
bekannt als Antonello von Messina, ist in der Malerge.
schichte so berühmt, dass es nicht genügt, ihn im ersten Buche
genannt zu haben und nun wieder zu nennen: wir werden auch
in der Venediger Schule ihn wiederiinden, überall Schwie-
rigkeiten heben und Aufklärung über seine Lebensjahre, wie
über die Frage geben, ob er zuerst in Italien in Oel gemalt,
oder Andere schon vor ihm. Vasariherzühlt, dieser Jung-
ling sei, nachdem er viele' Jahre in Rom sich auf die Zeich-
nung gelegt") und wieder viele Jahre in Palermo mit Ruhm
gßnxalt, erst nach Messina gegangen und von da nach Neapel
geschifft, wo er ein Oelbild Johannes von Brugge mit vielen
pt-iiä.
7) In den Mwnarie de? pilmri messinesi heisst es, Masaccio";
berühmte Bilder haben ihn nach Rom gezogen und er habe dort alle
alle Standbilder gezeichnet, sich auch so hervurgethan, dass seine
Werke mit denen der besten Meister seiner Zeit verwechselt: worden.
Dies muss wol von den Vorgängern PietnRs, B'ra.ncia's, (Jim
Bellinias, M an teg na verstanden werden, deren Tretilichkeit "er,
soviel mir bekannt, nie erreichte. L.