Erster
Zeitraum.
Die
Allen.
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durehreisete er Italien, um zu sehen, wie die besten Künstler
anderer "Schulen nxalteil, Vivarini in Venedig, Bieei in
Florenz, Galasso in Ferrara, Pisanello und Gentile da
Fabriano in Rom. Diesen Beiden, glaubt man, habe er als
Gehülfe gedient, indem Luca Giordano behauptet, er habe
unter ihren Gemälden im Lateran manche BIöpfe gesehen , die
unstreitig von Solario waren. Darin war er vortreiilich und
setzte selbst den Marco von Siena. in Verwunderung, weiche;-
sagte, sie schienen ihm zu leben. Aueh ward er für jene Zeit
ein guter Prospeet- und verständiger Gesehiehtmaler; er ver-
mannichfaltigte diese Bilder mit Landschaften, und zeichnete sie
durch jenem Jahrhundert angemessene und nach der Natur gemalte
Bekleidungen aus. Minder glücklich zeichnete er Hände und
Füsse; oft schien er auch in den Bewegungen überladen, und
im Colorit roh und hart. Als er nach Neapel zurückgekehrt
war und eine Probe seiner Kunst gegeben, soll er, von Co-
lantonio anerkannt und bewundert, neun Jahre nach seiner
Abreise sein Eidam geworden seyn, und dort unter König A1-
fons bis 1455, um welches Jahr er starb, gemalt und gelehrt
haben. F
Sein beriihmtestes Werk war im Kloster des heil. Severi-
nus das Leben des heil. Benedict in mehrern Abtheilungen;
ein Wandbild voller Figuren und Gegenstände! Auch hinter-
liess er sehr viele Tafelbilder, mit Bildnissen und schönen Ma-
donnen, und nicht wenig andere geschichtliche für mehrere
Kirchen Neapels. In dem todten Christus in S. Domenico
lllaggiore, wie im heil. Vincentius in der Kirche S. Pier Mar-
tire, soll er sich selbst übertroffen haben. Unterdessen begann
in Neapel ein neuer Zeitraum, der nach dem ureigenthümlieh-
sten und berühmtesten Urbild vom Ritter Massimo die Schule
Zingarrvs genannt wird, und Zingaresche (zigeuncrische)
Bilder heissen in Neapel gewöhnlich die, welche von ihm bis
zu Tesauro, oder kurz nachiihm gemalt wurden; so wie über.
all die dem Berrettini naehgeahmten Cortonisehe heissen.
Um jene Zeiten blühten zwei bedeutende Künstler, deren
ich hier gedenken muss, eh ich die NeaplerSchule weiter ver-
folge: nämlichMatteo von Siena undAntonello von Mes-
sina. Von dem Ersten hab' ich schon bei den Sienern gespro-
chen und erzählt, (lass er in Neapel einen Mord der llllßßhllldigßll